Bären

Fast 500 Jahre alt ist die gemütliche Wirtsstube des «Bären» im pittoresken Städtchen. Dass Gastgeber Christian Mutschler auch passionierter Jäger und Fischer ist, zeigt die Karte: Hier stehen je nach Saison auch mal Dachsrücken, Rehhaxe, Hirschleber oder Wels drauf.
Wir bestellten zuerst ein auf Spargelsalat serviertes Ceviche vom Greifensee-Felchen, das wunderbar süss-säuerlich mit Erdbeeren und Rhabarber harmonierte. Dann bestach eine Wildterrine durch feine Pfeffernoten, der Rohschinken vom Wildschwein zerging auf der Zunge. Im Hauptgang gab’s ein auf der Haut gebratenes, tadelloses Felchenfilet mit Kamberkrebssauce und währschaften Safran-Bärlauch-Gnocchi. Und eine tolle Saltimbocca vom Ustermer Reh (aus Eigenjagd), flankiert von Brennnesselrisotto und sautierten Bärlauchknospen.
Dass Küchenchef Christian Neuhaus auch einen Hang zum Experimentieren hat, zeigte das Dessert: Vorzüglich schmeckte die Zitronenthymian- und die Schokoglace mit Fleur de sel, die Oliven- oder Steinpilzglace dagegen war eher gewöhnungsbedürftig. Auf der Weinkarte stehen viele Crus aus den Grüninger Rebbergen, trotzdem dürfte sie noch etwas aufgestockt werden.