Astoria

Der Pizza-Ofen brennt wieder, die Kerzen flackern, die Stimmung im Ristorante ist greifbar gut: Selbst Corona kann den Dauererfolg der «Cucina» im Hotel Astoria nicht stoppen. Auch den überraschenden Chefwechsel steckt das Team locker weg: Marco Colucci aus Bari, zuvor fünf Jahre lang die Nummer 2, hat übernommen. «Molto in gamba», rühmt der omnipräsente Restaurantleiter Roberto Mazzitelli. Übersetzen wir das mal so: Der Kerl kann was. Und ziemlich ehrgeizig ist er auch.
Früher oder später dampft im «La Cucina» ein Teller Pasta auf dem Tisch. Die besten Varianten: Spaghetti alle vongole; Teigwaren und Meergetier sehr sorgfältig zubereitet. Und die Ravioli: Die werden jeden zweiten Tag im Haus gefaltet. Was im dünnen Teig steckt, richtet sich nach der Saison: Funghi porcini (Steinpilze) diesmal, im Frühling dann wieder Spargeln und Ricotta. Natürlich wird auch Trüffel gehobelt, vorzugsweise über hausgemachte Taglierini. Vor dem Pastagang? Carpaccio di tonno! Der Thunfisch wird hauchdünn aufgeschnitten, elegant, in der richtigen Temperatur und mit einem feinen Olivenöl aus Ligurien angerichtet. Oder Tortino di parmigiano. Das elegante Parmesan-Soufflé ist deutlich leichter und luftiger als befürchtet und die Trüffelscheiben passen gut.
Und nach der Pasta? Der Kalbshohrücken mit Barolo-Jus, Safranrisotto und gegrilltem Gemüse schaffte es auch ins preiswerte Abendmenü (72 Franken). Die Gamberi alla griglia (Riesencrevetten, Zitronenrisotto) sind eine sichere Bank. Bei den (klassischen) Desserts haben wir einen Favoriten: die luftige, lauwarme Zabaione mit Amaretti drin. Attraktive Weinkarte wie in allen Urs-Karli-Restaurants.