Fotos: Pascal Grob
Bentobox der Extraklasse. Wer Kenichi Arimura kennt, weiss: Der Mann sucht nicht das Rampenlicht, sondern die Perfektion. Im «Mura» im Zürcher Seefeld hat der frühere Küchenchef des «Sushi Shin» und des «Edomae» nun sein eigenes kleines Lokal gefunden mit 16 Sitzplätzen. Mittags gibts erstklassige Bentoboxen (grosses Bild oben): Salat an einem Yuzu-Pflaume-Miso-Dressing. Edamame, gedämpfter Kürbis sowie mit Sesamöl marinierte Lotuswurzeln und Karotten. Cremige Maiskroketten mit «Katsu»-Sauce. Die gerollte süss-salzige Omelette nach japanischer Art namens «Tamagoyaki». Eine Portion Sashimi von Lachs, Thunfisch und Gelbschwanzmakrele mit Wasabi und Shiso. Fünf Futomaki mit mariniertem, frittiertem Tofu («Aburaage»), Gurke, Kürbis, Peperoni und japanischer Omelette. Dann noch wahlweise «Chicken Teriyaki», gebratener Lachs oder dünn geschnittenes Entrecôte an einer süss-salzigen Marinade («Yakiniku»).

Kenichi Arimura vor seinem eigenen Restaurant Mura im Zürcher Seefeld, wo er Gäste voraussichtlich bis Ende 2026 empfängt.

Mittags gibts Bentoboxen und diverse Reisgerichte, abends das grosse «Omakase»-Menü in einem intimen Setting mit 16 Sitzplätzen.
Der Chef entscheidet. Abends tischt Arimura ein Omakase-Menü von beeindruckender Präzision auf. Die Somen-Nudeln, hergestellt aus Kartoffeln, kommen in einer kalten Uma-Dashi mit Wasabi und Granatapfel. Herausragend ist die geschmorte Feige, serviert als kleine Kugel, umhüllt von einer intensiven Sesamsauce. Der leicht geräucherte Lachs mit Yuzu-Dressing und hauchdünn geschnittene Spargel bringt cremige, fein abgestimmte Säure, dazu knackige Zedernkerne. Bei der kalten Wolfsbarsch-Suppe mit Tamago-Tofu, Miso und Sesam schichten sich feinfühlige Geschmacksnuancen aufeinander.

Ebenfalls grossartig über Mittag: das Reisgericht mit mariniertem Süsswasseraal namens «Unaju».
Knuspriges Highlight. Wagyu-, Toro- und Gambero-Rosso-Sushi zeigen die hohe Produktqualität. Die Tempura aus Lotuswurzel mit eingeschlossener Garnele ist eine Lehrstunde in Technik und Aromatik, umhüllt vom hauchdünnen Teig und mit Matcha-Salz serviert. Das gilt auch für die kalten Soba-Nudeln mit Yams, Shiso und Pflaume: bissfeste Nudeln, knusprige Tempura-Flakes, ein wunderbares Spiel aus Säure, Umami und Frische. Zum Abschluss serviert Arimura ein luftiger Matcha-Cheesecake, begleitet von frischem Yuzu-Sorbet und Früchten.

Erstklassiges Tempura bei «Mura»: mit «Black Tiger»-Crevetten und einer Gemüse-Auswahl oder ganz vegetarisch.
The Place to b. Eine Bentobox mit allerlei japanischen Gerichten: Was anderswo ein schickes Dinner aus mehreren Gängen wäre, ist im «Mura» Alltag über Mittag von Dienstag bis Freitag (zwischen 42 und 48 Franken). Abends tischt Küchenchef Kenichi Arimura das grosse Omakase-Menü auf (165 Franken pro Person), bestehend aus rund elf Gängen, wo in einem intimen Setting präzise Kochtechnik auf hervorragende Produktequalität trifft. Fans der japanischen Küche sollten den Besuch nicht zu lange aufschieben: Das Restaurant bleibt voraussichtlich nur bis Ende 2026 an der jetzigen Adresse. GaultMillau-Rating: 15 Punkte.
>> mura39.ch
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.

