Text: Urs Heller Fotos: Valeriano Di Domenico

Nach der Party ist vor der Party! «Ich bin überwältigt», sagte «Koch des Jahres» Tanja Grandits an der grossen GaultMillau-Feier im «Stucki» Basel, «die Auszeichnung gilt ja nicht nur mir, sondern meinem wunderbaren Team. Jetzt geben wir noch mehr Gas!» Nach dem Applaus und den TV-Interviews die Arbeit: 70 Gäste warteten gespannt auf den Fünfgänger der neuen 19-Punktechefin. Der letzte Gruss aus den Katakomben der Küche: Zauberhafte, rosarote Friandises, zubereitet von Pâtissier Julien Duvernay. «La vie en rose», lachte Tanja zufrieden und kündigte an, was folgte: Eine coole Party. Für alle 29 Mitarbeiter, die für die GaultMillau-Feier ihre Herbstferien unterbrochen hatten.

07.10.2019; Basel: Koch des Jahres - Tanja Grandits; Rolf Flieghauf, Stefan Heilemann, Mitja Birlo und Patrick Mahler. © Valeriano Di Domenico

Next generation! v.l. Rolf Fliegauf, Stefan Heilemann, Mitja Birlo und Patrick Mahler sind die vier Aufsteiger in die 18-Punkte-Liga.

Gourmet-Hauptstadt Basel. Peter Knogl («Les Trois Rois») ist nicht mehr Basels einziger 19-Punktechef, aber «King Knogl» trägt’s mit Fassung: «Unsere Küchenstile sind sehr unterschiedlich, ergänzen sich sehr gut. Tanja macht das prima. Basel ist jetzt mit zwei 19-Punkte-Restaurants die Gourmethauptstadt der Schweiz.» Tanja Wegmann, General Manager im Hotel des Jahres «Les Trois Rois»: «Tanja und Peter müssen unbedingt mal zusammen einen Vierhänder kochen.» Knogl ist übrigens nicht mehr alleine zu Hause: Seine Freundin Gwendolyn Knoch ist bei ihm eingezogen – nach 12 Jahren «Bedenkzeit».

07.10.2019; Basel: Koch des Jahres - Tanja Grandits; Andreas Caminada, Franck Giovannini und Urs Heller. © Valeriano Di Domenico

Applaus für die neue 19-Punkte-Chefin: v.l. Andreas Caminada, Franck Giovannini und GaultMillau-Chef Urs Heller. 

Die Komplimente der Kollegen. Tanja musste zur Feier des Tages zweimal ran. Am Montag für die Gäste der Buchvernissage. Und am Abend zuvor für alle sieben 19-Punkte-Kollegen. Es hagelte Komplimente! Andreas Caminada: «Ich kenne Tanja Grandits seit 23 Jahren, habe ihre Karriere genau verfolgt. Sie kocht eigenständig, authentisch, bleibt konsequent in ihrem Raster. Das zeichnet wirklich grosse Chefs aus.» Philippe Chevrier: «Ich bin begeistert von dieser Küche. Sie erinnert mich in ihrer Art an grosse Köche in Japan.» Der Genfer Star brachte seine Familie mit: Ehefrau Stéphanie, Sohn Léonard. Programm der Familie Chevrier? Besuch im Basler «Zolli».

Das Lamm aus Grindelwald. Tanja zauberte mit Goldmakrele, Steinpilz-Tee und Zander, ihr Küchenchef Marco Böhler schob das Lamm in den Ofen. «Das habe ich vom Grindelwaldner Metzger Hans Boss. Er hat die Tierchen früher von der Alp geholt, damit er sie für die GaultMillau-Party genügend lang abhängen lassen konnte. Chef Marco weiss jedes Detail: Schlacht-Datum war der 4. September.» Was passt zum Power-Lamm? Sommelier Grégory Rohmer entschied sich nach ausgedehnten Tests für einen Pinot Noir aus Schaffhausen:  «Haalde» 2015, Hallau, Markus Ruch. Zwei starke Walliser Winzerinnen schafften es ebenfalls in Tanjas 19-Punkte-Menü: Valentina Andrei (Païen, Saillon) und Fabienne Cottagnoud (Flétrie de Vetroz).

GaultMillau-Stars fahren BMW. Tanja Grandits kriegte Auszeichnungstafel, Blumen, Komplimente – und den Schlüssel zu einem BMW 3er Touring. General Manager Paul de Courtois übergab ihr das neue Dienstfahrzeug. Tanja revanchierte sich mit einer Background-Tour, führte den Boss in die Katakomben ihres Restaurants. De Courtois: «Sehr eindrücklich! Wir freuen uns, Partner von Tanja und vom GaultMillau zu sein.»