Am 35-Meter-Infinitypool. Früher oder später liegt hier jeder. Der Finca Cortesín Beach Club an der Bahía de Casares hat auf die verwöhnten Gäste eine magnetische Wirkung. Ein tiefblauer, 35 Meter langer Infinity Pool. Palmen. Teakholz-Böden. Bequeme Sommerliegen. Balinesische Betten. Strand, Blick aufs Mittelmeer. Und ein Restaurant. «Unser Chiringuito», lacht General Manager René Zimmer, der die Finca in nur sechs Jahren an die europäische Hotelspitze geführt hat. Chiringuito? Das ist masslos untertrieben. Die «Strandbeiz» steht für gepflegten Service und für angenehme Küche: Tapas, Serrano-Schinken, Paella, Meergetier. Man trifft sich hier zum Mittagessen. Wobei dieser Begriff ziemlich dehnbar ist. Spanische Gäste lunchen gegen 16 Uhr. Andere Länder, andere Sitten. Stammgäste identifiziert man am weissen Bademantel: Wer seine Initialen eingestickt kriegt, steigt hier öfter ab. Gegen Abend legt die «Q36» an, ein elegantes Segelschiff: Sunset-Sailing. Sunset-Drinks.
Runterfahren. Entspannen. Abhängen. Wer Ruhe sucht, ist in der «Finca Cortesín», eine halbe Stunde von Marbella entfernt, gerade richtig. Selbst wenn alle 67 Zimmer besetzt sind, gibts auf den Terrassen, an den Pools und an der Bar nie ein Gedränge. Cortesín verspricht Ferien wie in einer privaten Villa. Und löst dieses Versprechen auch mühelos ein. Hinter dem Unternehmen Cortesín steht eine diskrete spanische Familie, die López Granados. Die hat die Finca aus dem Nix gebaut. Ein palastartiges Hotel mit erhabenen Innenhöfen, Arkaden, 67 Zimmern – oder eigentlich eher Suiten. 50 bis 180 Quadratmeter gross sind sie, vier Meter hoch, mit ballsaalgrossen Badezimmern, mit Blick aufs Mittelmeer, mit Balkon oder kleinem Garten (DZ ab 350 Euro, in der Hochsaison eher 700 Euro). Manche Gäste möchten «für immer» bleiben und kaufen sich eine der grossartigen Villen im Resort, in den «Cortijos» oder «La Reserva». Vier bis fünf Schlafzimmer, eigener Pool, und natürlich alle Serviceleistungen des Hotels.
Tataki im „Kabuki“. General Manager Zimmers Credo? «Wer Luxus verspricht, muss Luxus bieten. Vor allem in der Hochsaison wird kulinarisch gewaltig aufgerüstet. Option 1: Dinner im Hauptrestaurant El Jardín de Lutz. Der Deutsche Lutz Bösing, seit 20 Jahren schon in Spanien, ist hier der Chef. Er lässt am liebsten draussen, auf den Terrassen mit Meerblick, bei den beiden smaragdgrünen Pools (50 und 35 Meter lang) und unter 1000-jährigen Olivenbäumen, auftragen. Chef Lutz wagt sich auch mal raus aus der Küche, empfiehlt seine «daily specials» und kriegt dafür Applaus. Star im Resort ist der Baske Luis Olarra, der im japanischen Restaurant Kabuki Raw die Michelin-Sterne jagt. Bestseller? Red Prawns mit Yuzuschaum vom Binchotan-Grill. Meeresfisch-Tataki mit weisser Miso und japanischem Senf. Grillierte Tauben mit Teriyaki-Trüffel-Sauce. Und natürlich Tuna aus Barbate; eine bessere Qualität gibts in Europa nicht. Sushi und Sashimi? Chef Luis beschäftigt einen japanischen Koch. Option 3 (nur in der Hochsaison): italienische Trattoria-Küche im «Don Giovanni»! Chef Andrea Tumbarello führt in Madrid mit grossem Erfolg ein «Giovanni»; Cortesín ist so etwas wie seine Pop-up-Filiale.
Golfen mit „Helikopter View“. Jeder dritte Gast in der Finca checkt mit seinem Golf-Bag ein. Kein Wunder: Nur 30 Sekunden von der Réception entfernt steht ein grosszügiges Klubhaus – und davor ein Weltklasse-Platz. Stars wie Rory McIlroy, Sergio García, Lee Westwood oder Martin Kaymer haben hier um Millionen und um die Volvo World Match Play Championship gespielt. Architekt Cabell Robinson hat den Platz wohl erst mal für die Champions gebaut: Der Kurs (mit Meersicht) ist lang und enorm anspruchsvoll. Die Champions rühmen ihn: «Greens wie in Augusta National», lobt Lokalmatador Sergio García. Rory McIlroy doppelt nach: «Beides ist toll. Der Platz und das Hotel.» Ferien-Golfer rühmen auch. Sie sind in Buggys mit modernstem GPS und «Helicopter View» unterwegs, sie staunen über den Service. Mal kommt der Marshall mit Äpfeln und Bananen vorbei, mal mit eisgekühlten Tüchern. Wer einen besonderen Wunsch hat, drückt im Cart die Servicetaste. «Staulagen» kennt man nicht auf Cortesín. Gestartet wird alle zwölf Minuten; das ist ein sehr luxuriöser Takt. General Manager René Zimmer ist auch Golfer und liefert den Geheimtipp: «In den Sommermonaten eine Tee-Time um 17.30 Uhr buchen, in die Nacht hineinspielen. Wunderbar!» Das Nachtessen verpasst man trotzdem nicht. Wir sind in Spanien, und da ist eine Tischreservation um 22 Uhr völlig okay.
Spa mit Schneegrotte! Und Nicht-Golfer? Ab ins Spa mit seinem riesigen Indoor-Pool (25 Meter), den raumhohen Fenstern, den beheizten Massagebetten und den hervorragend ausgebildeten Therapeutinnen; drei stammen aus Thailand, wurden bei «Banyan Tree» abgeworben. Ins Fitnesscenter kann man allein oder mit einem Personal Trainer. Wer heiss läuft, kann sich abkühlen. In der «Finca Cortesín» gibts nicht nur Saunen und türkische Bäder – sondern auch Spaniens einzige Schneegrotte.