Text: Kathia Baltisberger Fotos: Geri Born

Ginmania. Kaum eine Spirituose erlebte einen solchen Hype wie der Gin in den vergangenen Jahren. Und immer wenn man denkt, langsam müsste dieser Hype jetzt doch abflauen, steht bereits wieder ein neues Produkt in den Regalen. Globus war von Anfang an dabei und hat in den vergangenen Jahren immer wieder neue Trouvaillen gefunden. Mittlerweile führt Globus über 500 verschiedene Gins (grosses Bild oben, inszeniert im Quaglinos Zürich). Darunter natürlich Klassiker wie Tanqueray oder Hendrick’s, aber auch viele speziellere wie der Adamus Gin oder Malfy. Gin aus Japan, dem Schwarzwald oder natürlich aus der Schweiz. Turicum, Züri Gin oder Deux Frères kommen aus Zürich. Der exklusivste ist der Hernö Terroir Gin. Er wird in Schweden mit lokalen Kräutern und nur in kleinen Mengen hergestellt.

 

Unkomplizierte Herstellung. Die Jungs von Gin Bisbino treiben es quasi auf die Spitze, was die Regionalität anbelangt. Die Kräuter für den Bio-Gin pflanzen sie im eigenen Garten an. Doch wie kommt es eigentlich, dass so viele verschiedene Produkte existieren?  «Man ist nicht gebietsabhängig bei der Herstellung. Deshalb gibt es heute auch eine so unglaublich grosse Auswahl aus allen Ecken der Welt», erklärt Globus-Foodscout Richard Kägi das Phänomen. «Zudem ist Gin unkompliziert, trocken, lässt sich sehr gut und einfach mixen.»

Globus Gin Richard Kaegi

Foodscout Kägi gönnt sich einen Gin Tonic. Mit Akori Gin und Fever Tree Tonic Water.

Botanicals. Welche Kräuter und Gewürze man für den Gin verwendet, ist übrigens Geschmacks- und Geheimsache. Die Basis bildet ein neutraler Alkohol, meist aus Getreide oder Zuckerrüben, die sogenannten Botanicals aromatisieren den Gin. Fix ist eigentlich nur der Wacholder. Daneben gehören Koriander, Ingwer, Anis, Kardamom oder Zimt zu den gängigsten Zutaten. Die Aromatisierung kann auf zwei Arten geschehen: Die Botanicals werden entweder im Alkohol eingelegt oder sie werden im Destillator über der Brennblase in einen Behälter gelegt. Der Alkohol-Dampf entlockt den Botanicals so die Aromastoffe.

 

Dry und London Dry. Obwohl die gesetzliche Definition von Gin sehr viel Raum für Kreativität lässt, gibt es einige «Musts». So muss ein Gin immer einen Alkoholgehalt von 37,5 Prozent haben. Bei einem Dry Gin sind die Regeln noch strikter, er darf nicht mit Zucker versetzt und muss mindestens zweimal destilliert werden. Beim London Dry Gin müssen alle Aromastoffe im selben Brennvorgang hinzugegeben werden. Der Old Tom Gin wird mit Zucker gesüsst. 

 

Gin Tonic

Der Gin Tonic ist der beliebteste Longdrink. Für die Zitrusnote empfiehlt Kägi Yuzu oder Meyer-Zitrone.

Kägi's Choice. Gin kann man pur trinken, häufig wird er jedoch gemixt. Die beliebteste Version ist der Gin Tonic. Dieser Longdrink stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurde von der Armee der British East India Company erfunden. Das im Tonic enthaltene Chinin wurde damals als Malaria-Prophylaxe eingesetzt. Um dem bitteren Geschmack entgegen zu wirken, wurde das Chinin mit Wasser, Zucker, Limettensaft und Gin gemischt. Heute gibt es nicht nur eine Vielzahl an Gins, auch die Tonic-Produzenten haben nachgezogen. Und was trinkt der Foodscout am liebsten? «Ich mag die spanische Schule: knochentrocken, aber doch mit Körper und immer perfekt ausbalanciert in der Aromatik. Dazu zähle ich Le Tribute Gin mit seiner frischen Zitrusnote, den eleganten Gin Raw oder den Akori Gin mit einer japanisch inspirierten Aromatik.» Wer das Zitrusaroma verstärken will, soll dünne Streifen einer Yuzu oder Meyer-Zitrone nehmen, empfiehlt Kägi.

 

>> Vom 8. – 21. April 2019 findet in der Delicatessa verschiedener Globus-Filialen das Gin Festival statt. 

www.globus.ch/