Text: Elsbeth Hobmeier | Fotos: Nik Hunger

Mehr als bloss blauer Himmel. «Wein braucht eine schöne Umgebung, dann wird er besonders gut», schmunzelt Blaise Duboux. Sein Weingut in Epesses könnte schöner nicht liegen: Mitten im von Unesco zum Weltkulturgut erhobenen Lavaux, am Ufer des Genfersees, an steilen Hängen, die von Trockenmauern unterteilt sind. Hier macht Blaise Duboux Weine, die von GaultMillau zu den besten der Schweiz gezählt werden. Und hier begleitete ihn ein Kamerateam durch das Rebjahr, vom Zurückschneiden der Reben im Winter über die Blüte im Frühling bis zur herbstlichen Ernte. Entstanden ist dabei ein eindrücklicher Film über die harte Arbeit im Rebberg, die Launen des Wetters und schliesslich den freudigen Genuss des gelungenen Resultats. Er wirbt künftig für die Tourismusregion Montreux-Vevey mit ihren Aushängeschildern: der Weinregion Lavaux, dem Château Chillon, dem Genfersee und dem Jazzfestival. «Wir wollten die Leute bei der Arbeit in unserer herrlichen Landschaft zeigen, nicht nur den blauen Himmel», erklärt Tourismusdirektor Christoph Sturny bei der Première in Vevey.  

Ausblick vom Weingut auf den Genfersee und dem Weiler Crêt-Dessous,Epesses, Waadt, Vaud, Schweiz, Suisse, Switzerland, Svizzera,

Weinanbau im Lavaux: Am Ende der Arbeit in den Reblagen steht der Genuss.

Terroir – am liebsten ohne Chemie. Was harte Arbeit im Rebberg bedeutet, weiss Blaise Duboux nur zu genau. Er hat bereits 1999 auf biodynamischen Rebbau umgestellt, «aus tiefster Überzeugung, dass dies das Beste für die Erde und für den Wein ist», wie er sagt. «Ich denke zudem, dass man eigentlich nicht von Terroir sprechen darf, wenn man dieses Terroir mit Chemie behandelt», wagt er eine aufmüpfige These. Er ist einer von nur neun Bio-Winzern im Lavaux und damit ein Pionier. Und er ist tief verwurzelt in dieser aussergewöhnlichen Landschaft und in seinem Weingut, das er in 17. Generation führt. «Die Gegend ist magisch, wir sind der Natur sehr nahe», sagt er. Blaise Duboux ist berühmt für seinen Chasselas, allen voran der Dézaley Grand Cru Haut de Pierre. Er ist aber auch einer der Wiederentdecker der uralten Rebsorte Plant Robert, die mit dem Gamay verwandt ist und einzig im Lavaux angebaut wird. «Es ist eine schwierige, weil sehr empfindliche Rebe. Aber sie ergibt einen herrlichen Rotwein mit feinem Kirscharoma und einem Hauch von schwarzem Pfeffer».  

Blaise Duboux , Vigneron im Schloss Vevey an Auszeichnungsevent seiner zwei Weine Pure Inspiartion (blanc et rouge), kurze Ansprache von Blaise

Blaise Duboux im Château d'Aile in Vevey während der Lancierung von «MVT Pure Inspiration».

Blaise Duboux , Vigneron im Schloss Vevey an Auszeichnungsevent seiner zwei Weine Pure Inspiartion (blanc et rouge)

Je 500 Flaschen gibt es von der roten und der weissen Spezialabfüllung.

Blaise Duboux , Vigneron im Schloss Vevey an Auszeichnungsevent seiner zwei Weine Pure Inspiartion (blanc et rouge), Buffet

Das Schönste an der Romandie: Wo Wein ist, ist auch Käse nie weit!

Limitiert! Weine für die Tourismusregion. Chasselas und Plant Robert (oder auch Plant Robez oder Robaz) sind beides sehr typische Rebsorten für das Lavaux. Aus diesem Grund wurden sie auch für die neu kreierten, exklusiven Weine der Linie «MVT Pure Inspiration» auserkoren, welche an Anlässen von Montreux-Vevey Tourismus künftig ausgeschenkt werden. «Ich träumte schon lange von eigenem Wein», gesteht Direktor Christoph Sturny. Realisiert wurde dieses Projekt jetzt in enger Zusammenarbeit mit dem Starwinzer und Bio-Pionier Blaise Duboux. Der Weisse ist ein feingliedriger, ausdrucksvoller Chasselas; der Rotwein ein kräftiger, aromatischer Plant Robert, beide in limitierter Auflage (je 500 Flaschen!) und spezieller Etikette einzig für Montreux-Vevey Tourismus abgefüllt. «Eine Liebeserklärung an unser Patrimoine», sagt Duboux. Und ein wirksamer Trumpf in der Werbung für eine der schönsten Landschaften der Schweiz. Mit der neuen Kampagne «Wein und Gastronomie» wird in die Saison gestartet. 53 Prozent der touristischen Gäste sind kulinarisch interessiert und suchen den lokalen Bezug, zeigte kürzlich eine Studie. Im Gourmet-Paradies mit insgesamt 344 GaultMillau-Punkten und 14 Weindörfern werden diese bestimmt fündig. 

www.montreuxriviera.com

 

Foto Lavaux: Hans-Peter Siffert