Fotos: Gaetano Massa
Faszination für «die Fröhliche». Giancarlo Moretti Polegato erinnert sich noch genau an den Tag, an dem ihn die Faszination für Prosecco packte: «Ich war elf Jahre alt und probierte zusammen mit meinem Bruder frischen Traubenmost. Der enthielt natürlich keinen Alkohol, liess mich aber erahnen, warum die Menschen Prosecco so lieben.» Heute ist Moretti Polegato (grosses Bild oben) Präsident von «La Gioiosa», einer der erfolgreichsten Prosecco-Marken – und mehr denn je fasziniert von diesem Getränk, das in seinen Augen wie kein zweites für Lebensfreude und demokratischen Luxus steht. Der poetische Name «La Gioiosa» leitet sich ab von der alten Bezeichnung für die Provinz Treviso, in der das Familienunternehmen beheimatet ist. Übersetzt bedeutet er «die Fröhliche».
Trauben von 600 Weinbauern. Moretti Polegatos Grossvater, der «La Gioiosa» 1974 gründete, war einer der Ersten, die den Schaumwein aus dem Nordosten Italiens ins angrenzende Ausland exportierten, auch in die Schweiz. Heute ist der Brand in 130 Ländern rund um den Globus vertreten. 20 Millionen Flaschen pro Jahr produziert «La Gioiosa», rund 70 Prozent entfallen auf Prosecco. Dieser präsentiert sich getreu seinem Namen überaus frisch und fröhlich. Statt zweier Gärungen durchläuft er nur eine. In die für die Prosecco-Produktion typischen Edelstahldrucktanks kommt Traubenmost, der direkt nach der Ernte auf null Grad Celsius heruntergekühlt wird. «So bleibt die Charakteristik der frischen, leichten und fruchtigen Glera-Traube mit ihren Anklängen an Apfel, Birne, Zitrusfrüchte, Holunder- und Akazienblüten besonders gut erhalten», erklärt der Präsident von «La Gioiosa». Ihren Erfolg verdanke die Marke dem Qualitätsbewusstsein, der Kontinuität und den ausgezeichneten Beziehungen zu rund 600 Weinbauern, die das Unternehmen mit Trauben beliefern.

In den Dörfern San Pietro und Santo Stefano befinden sich einige Toplagen von «La Gioiosa».

Giancarlo Moretti Polegato ist stolz auf die breite Palette an Abfüllungen seines Hauses.
Jeder zehnte Prosecco ist rosé. Schon 2009, im Jahr vor der Gründung der DOC Prosecco, regte Moretti Polegato an, Prosecco Rosé zur neu geschaffenen Appellation zuzulassen. Ende 2020 war es dann so weit: Die ersten Flaschen mit dem zartrosa schimmernden Schaumwein kamen auf den Markt. Inzwischen ist ungefähr jeder zehnte Prosecco ein Rosé. Dieser darf maximal 15 Prozent Pinot Noir enthalten, eine Rebsorte, aus der die Familie Moretti Polegato bereits seit Jahrzehnten Wein macht. Mindestens 85 Prozent eines Prosecco Rosé müssen aus dem Saft der Glera-Traube bestehen. Sie ist und bleibt die Königin in der Region, besonders dann, wenn sie aus der DOCG-Appellation Conegliano Valdobbiadene stammt, deren mit Rebzeilen gespicktes Hügelland zum Unesco-Weltkulturerbe zählt.
Perfekter Partner für Pizza. Ob Rosé oder traditioneller Prosecco, der Schaumwein aus der Provinz Treviso ist viel mehr als ein Apéro- oder Feierabendgetränk. Er eignet sich auch bestens als Speisebegleiter, passt zu Pasta wie auch zu Fisch. Als im September in Neapel das Weltfinale von «50 Top Pizza» stattfand, stiessen die besten Pizzaioli mit Prosecco Rosé aus dem Hause «La Gioiosa» an. Der besitzt im Gegensatz zu seinem weissen Bruder nicht nur Aromen von roten Beeren, sondern ist auch spritziger, was ihn zu einem perfekten Partner für Pizza macht: Nach ein paar Bissen ein Schluck davon, und man ist wunderbar erfrischt.
Überzeugender Prosecco ohne «Umdrehungen». Mit «La Gioiosa 0.0» erobert das Unternehmen der Familie Moretti Polegato sukzessive auch den Markt für alkoholfreie Getränke. Der «Italian Sparkling»-Rosé verwöhnt den Gaumen mit Anklängen an Granatapfel, Himbeere, Pfirsich und Holunderblüten, sein weisser Bruder besitzt ein angenehm frisches Bouquet mit Kernobstaromen und Pfirsichnoten, während er am Gaumen spritzig, perlend, sehr erfrischend und ausgeglichen wirkt. Beide Optionen basieren auf Traubenmost, sind also keine Weine, denen der Alkohol entzogen wurde, sondern eine ganz und gar eigenständige Alternative zu Prosecco. «Wir sind nicht sofort auf den Alkoholfrei-Zug aufgesprungen, sondern erst, als wir eine Herstellungsmethode gefunden hatten, die uns ganz und gar überzeugt», erklärt Giancarlo Moretti Polegato. Dank des Innovationsgeistes von «La Gioiosa» können nun auch Kinder an Weihnachten und Silvester mit echten italienischen «Bollicine» anstossen. Salute!

