Text: Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth

Wein gab‘s schon lange, jetzt kommt das Bier: Ein Kollege aus Bayern, der zusammen mit seinen vierzig Mitbrüdern in der Abtei St. Maurice wohnt, steht am Ursprung des Abenteuers. Olivier Roduit, Prokurator der Abtei wollte sich nicht mehr länger damit aufziehen lassen, dass die Chorherren im Wallis zwar Wein machen, aber kein Bier brauen konnten. So entstand die Idee, im ältesten dauerhaft bewohnten Gotteshaus des Abendlandes die erste Abteibrauerei der Schweiz zu gründen.

 

Eine Frau für Hopfen und Malz. Chefin der Brauerei wird Céline Darbellay (grosses Bild oben, zusammen mit Olivier Roduit), Absolventin der Business School der Uni Lausanne. Und sie entschied, dass die 1500-jährige Geschichte der Abtei in das neue Bier einfliessen soll. Genial: «Wir haben mit einem Start-up der Universität Lausanne zusammengearbeitet, das Stammzellen aus den Holzbalken der Abtei, dem Garten und dem Pergament untersucht hat. Schliesslich konnten wir für das Candide-Bier einen Hefepilz eines Pergaments aus dem Jahr 1319 verwenden. Das wird ein 100 Prozent authentisches Abteibier», erklärt Céline Darbellay.

 

600 000 Flaschen, drei Sorten. Mehr als 600'000 Flaschen pro Jahr sollen im alten Keller der Abtei, einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1244, produziert werden. Drei Sorten sind geplant: «Candide», benannt nach dem des Abtei-Namensgebers Maurice. «DXV» steht für 515 in römischen Zahlen, das Gründungsjahr der Abtei, die zu Ehren von Saint-Maurice entstand. «Febris» bedeutet in Latein Fieber und bezieht sich auf den Brand der Abtei von 1693. Die neue Abteibrauerei und ihre Produkte sollen die Abtei von Saint-Maurice bekannter machen. Ein touristisches Angebot mit Besichtigung des Kirchenschatzes, der Brauerei und einer Degustation folgt.

 

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