Fotos: Ramon Alberich

Kraftvoll & elegant zugleich. «Ich träume kurz vor der Ernte sogar vom Wein», sagt Sara Juan. «Aber es sind schöne Träume, ich habe eine wunderbare Aufgabe hier.» Die junge Frau, die aus dem Ribera del Duero stammt, arbeitet in ihrer Heimatregion als Önologin bei Bodega Bela Hand in Hand mit María Larrea, der technischen Direktorin von CVNE. Gemeinsam haben sie einen Weinstil geschaffen, der das Erbe des traditionsreichen Anbaugebiets am Duero in sich trägt, aber auch vom Know-how des Mutterhauses aus dem Rioja profitiert: Die Rotweine von Bela präsentieren sich so kraftvoll und vollmundig, wie man das hier kennt, und besitzen gleichzeitig die Eleganz, die man eher im Rioja verortet. Grosses Bild oben: Sara Juan, María Larrea & María Urrutia Ybarra (v.l.).

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

Bela? Das war der Spitzname der Urgrossmutter von María Urrutia.

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

Tempranillo ist die Hauptrebsorte im Ribera del Duero.

Temperatur-Unterschiede & 25-jährige Rebstöcke. María Larrea und Sara Juan sind aber nur zwei von drei Müttern von Bela. Die Dritte im Bunde heisst María Urrutia Ybarra und steht zusammen mit ihrem Bruder Victor Urrutia, dem CEO des 1879 gegründeten Familienunternehmens, an der Spitze von CVNE. «Ein neues Anbaugebiet zu erschliessen, ist sehr aufregend für uns», sagt sie. «Das Ribera del Duero war eine logische Wahl, da es wie das Rioja zu den ikonischen Weinbauregionen in Spanien zählt und ebenfalls vom Tempranillo dominiert wird.» Die Weinbaugemeinden Villalba de Duero (800 m ü. M.) und Moradillo de Roa (920 m ü. M.), wo sich die 83 Hektar Rebfläche von Bela befinden, sind geprägt vom kontinentalen Klima mit grossen Temperaturunterschieden. «Es kann vorkommen, dass das Thermometer tagsüber auf 32 Grad klettert und nachts bis auf 5 Grad hinunterfällt», erklärt Sara Juan. Während Villalba (sandige, lehmige Böden und kalkhaltiges Muttergestein) kraftvolle Weine mit einer gewissen Rustikalität hervorbringt, zeichnen sich die aus Moradillo (kiesig mit tonigem Untergrund) durch mehr Komplexität und Finesse aus. An beiden Orten wachsen die Tempranillo-Trauben an über 25-jährigen Rebstöcken und werden von Hand geerntet. Eine Tradition in der Region. 

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

María Larrea legt Wert darauf, die jungen Weine einzelner Lagen erst am Ende zu vermählen.

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

Sara Juan: «Ich träume kurz vor der Ernte sogar vom Wein.»

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

María Urrutia Ybarra: «Ein neues Anbaugebiet zu erschliessen, ist sehr aufregend für uns.»

Bela? Hommage an die Urgrossmutter. Sara Juan und María Larrea legen Wert darauf, die jungen Weine von den einzelnen Lagen erst ganz zum Schluss zu vermählen. «So sehen wir, wie sie sich entwickeln, und können sie genau dort einsetzen, wo wir sie brauchen, um den Bela-Stil zu treffen», führt die Önologin aus. Pro Ernte gibt es bis zu 70 einzelne Fermentationen. Und warum heisst das Gut Bela? «Bela war der Übername meiner Urgrossmutter Sofía», erzählt María Urrutia, die zur fünften Generation der Besitzerfamilie zählt. «Der Name gefällt mir, und er schlägt eine Brücke zu unserem Stammhaus im Rioja.» Während wir eine Fotografie von Bela betrachten, öffnen Sara Juan und María Larrea die Flaschen für die Degustation.  

Schwarze Jacke Sara Juan, gelbe Jacke Maria Larrea und graue Jacke Maria Urrutia Ybarra Bodega Bela, Weingut CVNE, Villalba de Duero, Burgos, Spanien

«Ribera del Duero war eine logische Wahl, da es wie Rioja zu den ikonischen Weinbauregionen in Spanien zählt.»

Komplett unerwartete Pairings. Wir beginnen mit dem 2023er Roble Bela. Neun Monate lang im französischen Eichenfass gereift, schimmert der reinsortige Tempranillo aus Villalba in kräftigem, dunklem Kirschrot. Der Nase schmeichelt er mit einem komplexen Aromenspiel. Am Gaumen zeigt er sich füllig und ausbalanciert. «Traditionell würde man diesen Wein zu Lamm servieren. Ich trinke ihn aber noch lieber zu Ceviche», so Sara Juan. Auch für die Bela Crianza (15 Monate im Barrique, mehr Struktur und Reifepotenzial) verrät die Önologin und leidenschaftliche Hobbyköchin heisse Pairing-Tipps: «Fettreicher Fisch wie Makrele und Desserts, bei denen Zitrone die Hauptrolle spielt.» Das ist doch mal einen Versuch wert? 

>> cvne.com