Sie haben Post. Elodie Jacot-Manesse, Gewinnerin Goldener Koch 2017 und Lieblingsschülerin von Franck Giovannini, hat ein Mail in ihrem Posteingang. «Es war von Romain Barrabas, stellvertretender Chef der Abteilung Kultur und Medien in der Schweizer Botschaft in China. Er hat mir vorgeschlagen, nach Peking zu kommen, um zu kochen», erzählt die 26-Jährige. «Was für eine Chance, dachte ich mir. Also habe ich Franck gefragt und er gab sein Einverständnis.»

 

Die verbotene Stadt. Vom 26. bis 28. April wird Elodie die Schweizer Gastronomie in Peking vorstellen. Aber nicht irgendwo, sondern gleich gegenüber der verbotenen Stadt, im «TRB Forbidden City», das als bestes internationales Restaurant der Hauptstadt gilt. Ganz einfach ist die Aufgabe aber nicht. Elodie muss für 500 ausgewählte Gäste während drei Tagen kochen. Ihre Brigade besteht aus zwölf chinesischen Köchen. «Und ich spreche noch nicht mal gut Englisch», sagt Elodie schon leicht nervös.

 

Vorkoster Giovannini. Zum Glück hat sie Unterstützung: Rémi Hoang, Pâtissier in Crissier, und Robin Bessire (der Sohn von Jean-Marc Bessire vom «Cigalon» in Genf), werden die Köchin begleiten. Doch was soll schon geschehen bei dem Talent aus Crissier? Im Restaurant de l'Hôtel de Ville ist Elodie für die Kochkurse verantwortlich. Inmitten der riesigen Restaurantküche führt bringt sie den Kursteilnehmern bei, was in Crissier auf den Tellern der Gäste landet – und das alles bei laufendem Service. Und was serviert die Schweizerin in China? «Ich werde ein paar Vorschläge machen und sie Franck zum Probieren geben: drei amuse-bouches, eine kalte und eine warme Vorspeise, einen Hauptgang, ein Käsegang und zwei Desserts.»