Text: Monique Ryser Fotos: Olivia Pulver

Knallharte Bedingungen. Glühende Wangen, gehetzte Blicke und immer wieder die Kontrolle der Uhr: Das Halbfinale zum Goldenen Koch 2019 im Einkaufzentrum Glatt in Wallisellen ZH forderte die Köche und begeisterte die Zuschauer. Kein Aufwand wurde gescheut, eine Profiküche mit sechs vollausgerüsteten Stationen in der Center Mall zwischen Dessous, Confiserie und Take away aufzubauen. Kameras lieferten Live-Bilder auf die Grossleinwand, die Degustationsjury sass an einem langen Tisch malerisch aufgereiht. «Wenn schon, dann richtig», begründet Christof Lehmann, CEO von KADI und Initiant der Schweizer Kochkunstmeisterschaft Goldener Koch. Dass dieses Setting, mit Hunderten von Zuschauern ganz nah dran, gleichzeitig eine zusätzliche Challenge für die zwölf Halbfinalisten war, ist durchaus gewollt.

Ale Mordasini

Perfektionist: Ale Mordasini, «Steinhalle» Bern wurde Erster der Qualifikation.

Handwerk gefragt. Zwei Gerichte für je acht Personen, zwei Kilo Zander, zwei Kilo Rindfleisch, zwei vegetarische Beilagen, zwei Stunden Zeit – das waren die Vorgaben. «Schade, dass neun von zwölf Kandidaten Rindsbäckli und Filet gewählt haben», bedauerte der Chef der Küchenjury Armin Fuchs. «Ich hätte mir etwas mehr Fantasie gewünscht.» Und Spitzenkoch André Jaeger meinte: «Heute wird oft mehr Wert auf die Präsentation als auf das Handwerk gelegt, das ist schade.» Aber, so Jaeger, das mache die Arbeit der Jury einfacher, denn Mängel im Handwerk erkenne man sofort.

Victor Moriez

Zeitstress: Victor Moriez, «Hôtel de Ville», Crissier blickt auf die tickende Uhr.

Maximilian Müller

Ohne Hilfe. Maximilian Müller, «Pavillon» vom Hotel Baur au Lac, Zürich ganz auf sich gestellt.

Überflieger Ale Mordasini. Der Head Chef der «Steinhalle» in Bern überzeugte die Jury am meisten und wurde auf den ersten Platz der Rangliste der sechs Finalisten gesetzt. Auch Maximilian Müller (Restaurant Pavillon, «Baur au Lac», Zürich) schaffte es – als letzter Qualifikant – in den Final. «Wenn du die Vorspeise nicht versiebt hättest, wärst du besser platziert», begründete ihm Jury-Präsident Ivo Adam. Mit Victor Moriez, Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier VD ist zudem wieder ein Jungkoch aus der Talentschmiede am Genfersee dabei – die letzten beiden Preisträger waren beide aus Crissier. Die weiteren Finalisten sind: Kévin Vasselin, Hotel Beau Rivage, «Le Chat Botté», Genf; Lukas Schär, Schüpbärg-Beizli, Schüpberg BE und Alexandre Juton, La Pinte des Mossettes, Val-de-Charmey FR. «Es gehen die richtigen sechs Nachwuchstalente nach Bern ans Finale», ist Jurypräsident Ivo Adam überzeugt. Am 25. Februar 2019 ist es soweit: In einem Live-Kochevent im Kursaal Bern entscheidet sich, wer die goldene Trophäe überreicht bekommt.