Text: Urs Heller

Chumihütte

Boxenstopp auf der Piste: Die Schneebar Chumi ist der Geheimtipp.

«Chüjerstube» & «Chumi». Pistenbeizen? Gewusst, wo! Zwei Tipps gleich zum Start in unserem Adelboden-Report: Die «Chüjerstube» der Familie Gempeler ist eine sichere Bank. Eine echte Ravioli-Hütte, denn täglich gibt es handgemachte, wunderbare Teigtaschen. Auch die Käseschnitte ist prima. Es lohnt sich, in der «Chüjerstube» die Weinkarte etwas genauer zu studieren: Gutes Angebot aus dem Wallis und aus dem Tessin! Auch die «Schneebar Chumi» der Familie Hari am Luegli ist einen Boxenstopp wert. Das Credo der Gastgeber: keine Selbstbedienung, keine Musik, keine Pommes-Frites. Dafür ein wunderbarer «Chäsbrägel»! Die Haris kümmern sich im Winter um gutgelaunte Skifahrer. Und im Sommer um ihre Tiere: «Highland Cuttle». In der «Schneebar Wunderbar» gibt es nicht nur «Hot Dog», sondern auch «Hot Wolf». Dann steckt eine Bratwurst im Brot. Tipp an der Bar: «Flying Hirsch». Schwimmen trotz Schnee: Der Spa des Parkhotels Bellevue.

Egli aus Raron. Bellevue Parkhotel & Spa, Adelboden

Im Bellevue Parkhotel: Zarte Egli aus Raron.

Manfred Schmid

50 Käsesorten! Der Affineur Manfred Schmid.

«Près d’ici» & 50 Käse von Affineur Schmid. GaultMillaus Lieblingshotel in Adelboden ist das «Bellevue Parkhotel & Spa», weil Gastgeberin Franziska Richard, die den Familienbetrieb führt, voll auf die Karte Gastronomie setzt und Langzeit-Küchenchef Jürgen Willing die Ideen willig umsetzt (14 Punkte). Neues Konzept für den Winter: «Près d’ici», eine Karte mit regionalen Produkten. Eingekauft wird in einem Radius von 250 Kilometer Luftlinie. Franziska Richard: «Wir kochen primär mit Schweizer Produkten. Gleichzeitig ist Adelboden so perfekt gelegen, dass wir das Mittelmeer erreichen, das Piemont und die Po-Ebene, das Burgund, den französischen Jura und das Badische.» Apropos Burgund: Der «Bellevue»-Keller ist grossartig, Burgunder-Exklusivitäten zu vernünftigen Preisen sind der Star auf der Karte. Wer an einem Freitag im «Bellevue» absteigt, traut seinen Augen nicht: Manfred Schmid, der Adelbodner Affineur-Fromager, baut sein Käsebuffet auf: 50 liebevoll ausgesuchte Sorten! Im Hotel (Baujahr 1901!) sind Gäste auch mittags willkommen: Lunch an der Sonne, auch für Vegetarier, kombinierbar mit einem drei Stunden Spa.

Restaurant Hohliebestübli

Wunderbare Adresse, wunderbare Küche: Das Hohliebe-Stübli.

Das hohe Lied vom «Hohliebi»-Stübli. Die GaultMillau-Tester stimmen im neuen Guide das hohe Lied aufs «Hohliebi-Stübli» an: «Eine eigene kleine Welt, eine Art kulinarische Bubble. Die Portionen sind gross, die Preise nicht.» Nach Löwenzahn-Spritz, gedünstetem Lostallo-Lachs und niedergegartem Rehrücken war das «Urteil» schnell gefällt: Rauf auf 15 Punkte! Gastgeber im über 300jährigen, idyllisch gelegenen und romantisch eingerichteten Bauernhaus sind Sandra Burn und Andy Schranz. Mittags gibt es hausgemachte Suppen, Käsekuchen und Wähen, abends ein feines Gourmetmenü, auch für Vegetarier. Das Mitspracherecht der Gäste ist beschränkt: Andy bereitet auf seinem alten Holzherd am liebsten zu, wonach er gerade Lust an. Man sollte sich seinen Vorschlägen beugen. Ausgezeichnete Schweizer Weinkarte, mit echten Geheimtipps.

Björn Inniger

Der Platzhirsch in Adelboden: Jeunes Restaurateur Björn Inniger, Alpenblick.

«Ver-pi-pää-pe-lä» im «Alpenblick». Platzhirsch in Adelboden ist «Jeune Restaurateur» Björn Inniger, der den elterlichen Betrieb schnell auf hochverdiente 16 GaultMillau-Punkte gehievt hat. Er will seine Gäste «ver-pi-pää-pe-lä». Das ist Adelbodner Mundart und bedeutet schlicht und ergreifend «verwöhnen». Das wird man: In der ambitionierten «Stubä» gibt’s Bergkartoffeln mit Eigelb und Périgord-Tüffel, Lostallo-Lachs mit Rettich und Dill, Schweinebauch mit Suurem Most, Kalbsfilet mit Buchweizenpolenta aus dem Berner Seeland. Inniger empfiehlt «Fiduz Haa». Heisst: Nur die Anzahl Gänge bestimmen und den Chef machen lassen. Auch im Bistro geht es einem gut: Freiland-Nüsselersalat, Murtensee-Egli, «Hüttlers Hamburger», Thai-Curry. Übrigens: Ein Inniger kommt selten allein: Björns Frau Marianne ist die Gastgeberin, die Eltern Hanni und Alfred helfen mit. Adelbodner Neuzugang im Guide 2022: Das «S.Zimmer», eine Mini-Beiz mitten im Dorf. Stefan Zimmermann ist der Alleinkoch, seine Partnerin Tünde Tamàs die Gastgeberin, die dafür sorgt, dass es auch mal eine Spezialität aus ihrer ungarischen Heimat ins Menü schafft. Der beste Gang beim Testbesuch: Perfekt gebratene Alpsteiner Entenbrust mit sehr überzeugender Soja-Beurre-blanc. 13 Punkte zum Start.

Adelboden

Top4-Skipass! Freie Fahrt in Adelboden, Gstaad, Jungfrau-Region und Haslital. 

Die digitale Dorfstrasse. Nach Ladenschluss ist noch lange nicht Schluss, findet man in Adelboden und weiht am 17. Dezember die «digitale Dorfstrasse» ein. Zwölf lokale Anbieter (Bäckerei, Metzgerei, Chäslädeli) stellen ihre Produkte ins Netz, abholen kann man die Online-Bestellung abends im neuen «Apart Hotel». Wer nicht mehr ins Dorf will, lässt sich das beste aus der «Vogellisi-Welt» (Eigendeklaration) ins Chalet oder in die Wohnung bringen. Der Einheimische Chris Rosser hat das Konzept entwickelt und geht auch in seinem Apart Hotel neue Wege. Das Haus ist voll digitalisiert, und im Restaurant gibt es nur Cordon bleu. Wie lange man am Tisch sitzen darf, ist reglementiert: Höchstens 75 Minuten.

Der Top4-Skipass. Die dynamische Marketingorganisation «Made in Bern» bietet für Hardcore-Wintersportler den «Top4-Skipass» an. Er bietet freie Fahrt in den vier Skiregionen Adelboden-Lenk, Jungfrau Ski-Region, Gstaad und Meiringen Hasliberg. Für Schnellentschlossene 777 CHF (bis 15. Dezember), dann 1100 CHF. Attraktive Tarife für Kinder und Jugendliche.

 

>> www.madeinbern.com
 

>> Fotos: Olivia Pulver, Charles Seiler, HO