Text: Urs Heller Fotos: Nik Hunger

Die Bouillabaisse der Toskana. So gut haben wir im «Orsini» schon lange nicht mehr gegessen. Wir hatten Lust auf Meergetier und landeten drei Volltreffer. Die angenehmste Überraschung? Cacciucco! Das ist die toskanische Antwort auf die französische Bouillabaisse. Das «Orsini» ist ein vornehmes Lokal, also kriegten wir eine ziemlich vornehme Variante: Scampi, Gamberi, Seppioline, Pulpo und Seezungenfilet prägten die wunderbare Fischsuppe. Vielen dieser Komponenten begegneten wir ein zweites Mal, weil wir auch noch einen Risotto Frutti di mare bestellt haben. Der Risotto selbst war wunderbar all’onda, drin reichlich Fisch und Krebse. Dritter Höhepunkt: Scampi aus Südafrika, vom Maître am Tisch mit dem Löffel flink aus der Schale gepullt. Dazu ein «Sommertuning»: Limettensauce, Zitronensaft.

Natale Morano, Chef de Service, Nicole Herb, F&B Managerin und Rolf Brönnimann, Hoteldirektor

Die Gastgeber: Natale Morano (Chef de Service), Nicole Herb (F&B Managerin) & Hoteldirektor Rolf Brönnimann.

Klassiker auf der Karte, Eiskaffee inklusive. Im «Orsini» gehen vor allem Stammgäste ein und aus (Banker, alle Zunftmeister der Stadt), und die mögen nicht allzu viel Bewegung auf der Karte. Also bleiben die Klassiker drauf. Die «Spaghetti Orsini» mit Rindsfiletstreifen, die Taglierini mit Seezunge oder Hummer, die Agnolotti und das Carpaccio. Bei den Hauptgängen gehören die Kalbsleber alle veneziana, das Rindsfilet Rossini und die Kalbshaxe Cremolata zum Inventar. Bei den Desserts führt am Eiskaffee kein Weg vorbei; es ist wirklich prima.

Ein Fall für Brönnimann. Das «Orsini» gehört zum Fünfsternehotel Savoy am Paradeplatz. In den letzten Monaten hat sich einiges getan: Der erfahrene und weitgereiste Hotelier Rolf Brönnimann wurde aus Sylt eingeflogen («Buderus»), Chef Rolf Laible hat sich nach 31 (!) Dienstjahren auf seine Harley geschwungen und in den Ruhestand verabschiedet, Vize Patrick Senn ist nachgerückt. Die neuen Chefs wissen, dass man ohne begabte italienische Köche in der Brigade kein italienisches Restaurant führen kann. Und dass auch im «Savoy» die Zeit nicht stillsteht. An der Bahnhofstrasse ballen sich die guten Restaurants; nur wer Gas gibt, hat ein volles Haus.

 

PS. Im «Savoy» gehen die Architekten ein und aus. Besitzerin Credit Suisse will Zürichs traditionsreichstes Hotel umbauen und weckt mit diesen Plänen das Interesse renommierter, internationaler Hotelketten.

 

>> Ristorante Orsini

14 Punkte

Waaggasse 7

8001 Zürich

www.orsiniristorante.ch