Die Stiefels auf der Ehrenrunde. Noch ein gutes Jahr, dann ist Schluss: Luigina und Moritz Stiefel müssen den «Hopfenkranz» im Sommer 2025 verlassen. Für die Foodies der Stadt ein Verlust: Moritz hat eine treue Fan-Gemeinde. Auch der GaultMillau gehört dazu: Die Metzgete im «Hopfenkranz» ist legendär, die Menüs mit dem seltsamen Namen «GOUR’MO» waren immer voller Überraschungen und hervorragend zubereitet. Wichtiger als die 15 Punkte war dem Chef immer der Applaus und die leise Bewunderung der Berufskollegen. Tenor in der Szene: «Der Stiefel, der kann’s.»

«Ein bittersüsser Abschied.» Bei Moritz draussen am Herd standen immer nur wenige, aber dafür engagierte Köche, und an der Front hat seine Frau Luigina das Sagen. Die Chefin: «Es ist ein bittersüsser Abschied. Wir haben in diesen Wänden so viel Liebe und Leidenschaft investiert. Doch wir sehen dem Abschied auch mit Aufregung entgegen: Neue Abenteuer warten!» Die Stiefels geben im neunten und letzten Jahr an der Zürichstrasse nochmals Vollgas. Sommerfest. Vierhänder, Metzgete und das legendäre Weihnachtsfest stehen noch ein letztes Mal auf dem Programm.

Sablier_Terrasse

Die erste Adresse am Flughafen Zürich: Das Sablier auf dem Rooftop des Circles. 

Sablier: Daniel Kirchmeier übernimmt. Das «Sablier» im Circle ist das Vorzeigerestaurant am Flughafen Zürich, und die Qualität stimmt immer. Was eigentlich ein kleines Wunder ist. Die Küchenchefs wechseln ziemlich häufig. Gut, dass Patron Markus Segmüller in seiner eindrücklichen «Segmüller Collection» (Carlton, Bodega Española) immer wieder Ersatz aus dem Hut zaubern kann. Gegenwärtig steht Daniel Kirchmeier am Herd. Er war vorher Chef in Segmüllers «Adlisberg» («Die gute Wald- und Wiesenbeiz»), muss auf dem Rooftop nun ein «French Dining»-Konzept umsetzen und die 14 GaultMillau-Punkte halten. Macht er gut: Die ersten Spargeln der Saison, angeliefert von Caspar Ruetz, waren tadellos, die «Ravioli au citron et fromage» mit Mönchsbart und beeindruckender Morchelessenz ebenfalls; nur den französischen Bayonne-Rohschinken musste man mit der Lupe suchen. 

 

Fotos: David Künzler, hurrah.ch, Stefan Bienz