Text: David Schnapp

Schnellstart für Silvio. Ein neues Restaurant mit der höchsten Auszeichnung von drei Sternen gibt es 2024 nicht. Bei der Zeremonie des «Guide Michelin» an der Hotelfachschule EHL in Lausanne wurden aber gleich fünf Adressen mit zwei Sternen für ein «aussergewöhnliches Niveau» bewertet, darunter GaultMillaus «Koch des Jahres 2024», Silvio Germann im «Mammertsberg» in Freidorf TG. Er erhält die Auszeichnung nach nur einem Jahr und brachte den Schnellstart mit seiner typischen Bescheidenheit auf den Punkt: «Ich habe viel erlebt in diesem ersten Jahr», so der sympathische Luzerner, der am Tag nach der Party zum Koch des Jahres «340 WhatsApp-Nachrichten» beantworten musste. «Ich bin dabei auf dem Sofa immer wieder eingeschlafen», erzählt Germann lachend. Jetzt kann er sich erholen: Das «Mammertsberg»-Team fährt in die Ferien. Grosses Bild oben: v.l. Silvio Germann, die Andermatter Twins Sato und Toffolon, Benoît Carcenat.

Starkes Debüt der «Twins». Ein starkes Debüt an ihrer neuen Wirkungsstätte haben auch die «Andermatt-Twins»: Dominik Sato und Fabio Toffolon erhalten für «The Japanese Restaurant» im Swiss Deluxe Hotel The Chedi in Andermatt ebenfalls auf Anhieb zwei Sterne und nahmen die Auszeichnung mit «Schaffhauser Coolness» entgegen, wie sie es ausdrückten. «Das macht uns unglaublich stolz», so Dominik Sato, der mit seinem Zwillingsbruder auch noch den «Young Chef Award» entgegennehmen durfte. 

Viele Tränen und ein Baby. Dreimal zwei Sterne gehen in die Westschweiz, wobei Olivier Jean vom «L’Atelier Robouchon» in Genf auch noch den inoffiziellen Titel des Kochs der Herzen abräumte, als er bei seinem Auftritt kaum Worte vor lauter Tränen und Rührung fand. Franck Pelux im «La Table du Lausanne Palace» nahm seine zwei Sterne hingegen stolz «en famille» mit Frau Sarah und Baby Siana entgegen und bedankte sich bei «allen, die uns lieben». Benoît Carcenat, GaultMillaus letztjährige «Koch des Jahres», reagierte auf seine Steigerung von einem auf zwei Sterne mit bewundernswerter Coolness.

Dietmar Sawyere doppelt ausgezeichnet. Den ersten Stern erhalten sagenhafte 19 Adressen in der Schweiz, wobei Dietmar Sawyere in seinem Gasthaus zum Kreuz in Dallenwil sogar zweifach prämiert wurde. Sowohl sein «Stübli» als auch das «Bijou» erhalten je einen Stern. Die weiteren Sterne gehen an «Zoé» (Bern), «Au 1465» (Champex-Lac), «Birdy’s by Achtien» (Brunnen), «Osteria Enoteca Cuntitt» (Castel San Pietro), «1910 Gourmet by Hauser» (Grindelwald), «Gilles Varone» (Chandolin-Près-Savièse VS), «La Pinte des Mossettes» (Cerniat FR), «Hôtel de Ville» (Ollon), «La Dispensa» (Neuenburg), «Radius by Stefan Beer» (Interlaken), «Osteria dell’Enoteca» (Losone), «Colonnade» im Mandarin Oriental (Luzern), «Cà d’Oro» im Hotel Kempinski (St. Moritz), «Zauber» im Wiesner Mysterium (Bramboden), Restaurant Gerber Wyss (Yverdons-les-Bains) und schliesslich an die beiden Zürcher Restaurants «Elmira» und «Wöschi». 

Einen Stern weniger. Abgestuft werden hingegen Rico Zandonella, Philippe Chevrier und Marie Robert. Das «Rico’s» in Küsnacht und die Domaine de Châteauvieux in Satigny verlieren je einen von zwei Sternen und «Le Café Suisse» in Bex wird nicht mehr mit einem Stern ausgezeichnet.  

 

 

 

Fotos: Thomas Buchwalder, Fabian Häfeli, Julie de Tribolet, HO