Text: David Schnapp Fotos: Fabian Häfeli

«Meisterköche an Bord» heisst das Motto, wenn die Flussschiffe des Reisebüros Mittelthurgau jeweils im Herbst von Basel nach Strassburg und wieder zurück gleiten. Das «Excellence Gourmetfestival» ist bereits ein Klassiker im Schweizer Festivalkalender, das Staraufgebot auf den Ein-Tages-Reisen eindrücklich: Zu den ersten Gastchefs der diesjährigen Veranstaltungsreihe gehörten zwei Spitzenköche, mit höchst unterschiedlichen Anfahrtswegen: 19-Punkte-Chef Peter Knogl aus Basel und Asien-Auswanderer Felix Eppisser, den vor einigen Jahren von Zürich nach Myanmar gezogen ist.

Faszinierendes Aromenspektrum. Felix Eppisser, der mit seiner Arbeit im damaligen «Spices» in Zürcher Hotel Rigiblick bekannt wurde, und dann zusammen mit seiner Frau Lucia nach Burma ausgewandert ist, servierte auf der «Excellence Princess» Gerichte mit den Aromen aus dem faszinierenden asiatischen Aromenspekturm: Angus-Beef-Salat mit Melone, Sesam, Ingwer, Honig und Teriyakisauce oder gebeizter norwegischer Lachs mit Myanmar-Zitrone, Wasabi, Algen und Mandarine. Er wolle den Schweizer Gästen seine neue Heimat von einer anderen Seite zeigen, sagte Eppisser im Small-Talk mit Moderator Dani Fohrler. «Wer zu uns nach Asien reisen möchte, kann vorher auf der ‹Excellence› schnuppern», so Eppisser.

Peter Knogl Rhein

Ein Starchef auf dem Rhein: Peter Knogl.

Carabinero Zitrus Peter Knogl

Zitrus-Frische: Knogls Carabinero mit Algen und Zitronen. 

«Etwas Verrücktes machen.» Peter Knogl hat unter den Starchefs, die am «Excellence Gourmetfestival» auftreten, den wohl kürzesten Anfahrtsweg. Von seinem Arbeitsort im Grand Hotel Les Trois Rois bis zur Anlegestelle des Gourmetschiffes am Rhein sind es ein paar Minuten Fahrt. Trotzdem zögerte der Koch der Jahre 2011 und 2015 mit der Zusage – weil er zu viel zu tun habe. Doch dann habe er sich gesagt, «wir müssen mal etwas Verrücktes machen», so der sympathische Bayer. Klar ist: Peter Knogl macht keine Kompromisse. «Wir wollen auch auf einem Schiff die gleiche Qualität bieten, wie bei uns im Restaurant», sagt er bestimmt.

147 Rougets. Mit der richtigen Planung und der Wahl der passenden Gerichte sei das auch kein Problem. «Ich kann auch für 200 Leute kochen», so Knogl. Um genau 147 Portionen seines Signature Dishes, die Rotbarbe mit knusprigen Schuppen, Safransauce und schwarzen Knoblauch, perfekt zubereiten zu können, habe er die Fische leicht gekühlt, damit sie beim Übergiessen mit 200 Grad heissem Öl nicht zu schnell garen. In 20er-Portionen wurden die Rougets mit höchster Konzentration zubereitet. «Das haben wir gut rausgekriegt», sagt Knogl danach mit seinem typischen trockenen Humor.

 

Highlights auf dem Rhein. Ein weiterer Knogl-Klassiker auf dem Schiff: Carabinero mit einer Sauce auf Geflügelfondbasis, die mit Zitrone, Limette, Zitronengras, Zitronenblättern und Salzzitrone einen frischen, ätherischen Zitruscharakter bekommt. «Wir kommen bis heute aus dem Schwärmen nicht mehr heraus», sagt Veranstalter Stephan Frei über die ersten Abende seines Festivals. Sorgen über den tiefen Wasserstand des Rheins wie im vergangenen Jahr muss sich der Reiseunternehmer nicht mehr machen. «Dieses Jahr können die Schiffe problemlos geladen werden», so Frei. Das ist gut angesichts der weiteren Highlights am «Excellence Gourmetfestival»: André Jaeger, Bernard & Guy Ravet, Jan Hartwig, Flynn McGarry oder Tim Raue sind nur einige der Starchefs, die demnächs auf dem Rhein zu «Schiffsköchen» werden.

 

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