Text: David Schnapp

Kollegen aus aller Welt. Nach zwei Jahren Pandemie-Zwangspause kann Heiko Nieder endlich wieder Kollegen aus aller Welt zu «The Epicure» einladen. Das exklusive Gourmet-Festival findet vom 5. bis 10. Juli 2022 im Zürcher Swiss Deluxe Hotel The Dolder Grand statt. Von Dienstag bis Samstag gibt es jeden Abend ein 4-Hands-Dinner im The Restaurant, Heiko Nieder kocht zusammen mit einer ziemlich illustren Auswahl von Chefs aus Spanien, Australien, Indien und Singapur. Am Sonntag findet ein ausgedehnter Lunch statt, an den Kochstationen stehen ein Dutzend von Heiko Nieders Kollegen aus Europa und Übersee.

Erstmals im Juli. Für die Einladungsliste überlege er sich zuerst einmal, welcher Koch interessant sein könnte. «In diesem Jahr ging es mir auch darum, Kollegen zu uns zu holen, bei denen man nicht einfach so mal schnell essen geht», sagt Heiko Nieder über die Ausgangslage für «The Epicure». Erstmals findet das Festival dieses Jahr schon im Juli statt im September statt. «Wir wollten etwas mehr Wettersicherheit, und ausserdem ist der Event-Kalender im September schon sehr voll», sagt Nieder.

Praatek Sadhu

Bester Koch Indiens: Praatek Sadhu aus Mumbai.

Peter Gilmore

«Einer der interessantesten Köche»: Peter Gilmore aus Sydney.

Sydney, Singapur, Mumbai. Das diesjährige Line-up für die vier Abende ist auffallend exotisch. Mit Peter Gilmore aus Sydney, Julien Royer aus Singapur und Prateek Sadhu aus Mumbai holt Heiko Nieder die meisten seiner Kollegen für die 4-Hands-Dinner buchstäblich von sehr weit her. «Ich bin da ein ganz klein wenig egoistisch», sagt Nieder mit einem Augenzwinkern: «Weil ich wenig Zeit zu reisen habe, lade ich die spannenden Kollegen halt zu mir ein.» 

Beeindruckender Umgang mit Gewürzen. «Der Australier Peter Gilmore ist für mich einer der interessantesten Köche überhaupt. Jeder, der sich nur ein wenig mit Essen beschäftigt, kennt seine Bücher, aber nur die wenigsten hatten schon Gelegenheit, bei ihm im ‹Quay› in Sydney zu essen. Und Julien Royer arbeitet in Singapur (drei Sterne im «Odette») und hat dort einen hervorragenden Ruf. Dass Köche von so weit weg zu uns kommen, macht das Festival spannend und exklusiv für die Gäste», ist Heiko Nieder überzeugt. Aber auch ein dritter Kollege nimmt eine weite Reise auf sich: Prateek Sadhu gilt gemäss der Liste der «World’s 50 best» als bester Koch Indiens. «Ich habe ihn bei einem Anlass mit Krug Champagner in Indien kennengelernt. Sein Umgang mit Gewürzen und Aromen ist beeindruckend», sagt Heiko Nieder über den Gast aus Mumbai.

Paolo Casagrande

3-Sterne-Koch aus Barcelona: Paolo Casagrande vom «Lasarte».

Julien Royer

Ein Franzose aus Singapur: Julien Royer vom «Odette».

Lieblingsköche. Der einzige von Heiko Nieders Kollegen ohne längere Anreise kommt aus Spanien: Paolo Casagrande ist der Chef im Drei-Sterne-Restaurant Lasarte in Barcelona, das zum Imperium von Martín Berasategui gehört. «Berasategui ist einer meiner Lieblingsköche, bei ihm war ich schon einige Male zum Essen. Bei Paolo Casagrande hingegen war ich noch nie zu Gast, da schien es mir sinnvoll, auch ihn einfach zu uns einzuladen», sagt Heiko Nieder über den Kollegen aus Barcelona.

Langer Lunch. Das «Line-up» für den langen Lunch am Sonntag ist ebenfalls multinational und -kulturell besetzt: Stephen McLaughlin aus dem «Andrew Fairlie» (zwei Sterne) im schottischen Gleneagles, Patissier Kay Baumgardt (Ex-«Fernsicht», Heiden), Laurent Eperon («Baur au Lac», Zürich, 18 Punkte, zwei Sterne), Andreas Senn vom Senns Restaurant in Salzburg (17 Punkte, zwei Sterne), David Martin vom «La Paix» aus Brüssel (17,5 Punkte, 2 Sterne), die Gebrüder Torres vom gleichnamigen Restaurant in Barcelona (zwei Sterne), Matteo Ferrantino vom «Bianc» in Hamburg (18 Punkte, zwei Sterne), Marco Müller vom «Rutz» (18 Punkte, drei Sterne) sowie Julien Royer, Prateek Sadhu und Heiko Nieder selbst sorgen an diesem Sonntag für das beste und exklusivste Mittagessen der Stadt. 

>> The Epicure 2022, 5. bis 10. Juli 2022, The Dolder Grand, Zürich