Fotos: Lukas Lienhard
Unkompliziert, aber raffiniert. Als Mitinhaber und Gastgeber des 14-Punkte-Lokals «Itaki» in Feusisberg hat sich Alen Becirovic am linken Zürichsee-Ufer einen ausgezeichneten Namen gemacht. Nun schreibt er in Wollerau ein neues berufliches Kapitel – als Inhaber von «Allen's Table». Das Konzept: unkomplizierte, aber doch raffinierte Gerichte mit italienischer und asiatischer DNA. Das Zepter in der Küche führt ein Mann, der sich mit den Küchen Asiens bestens auskennt. Aulia Amri, in Indonesien geboren und in Japan geschliffen, sammelte an renommierten Adressen wie dem «Megu» in Gstaad Erfahrung und war Küchenchef im «An» in Zürich, ehe er die gleiche Position in der «Pyramide by Itaki» übernahm, die nach dem Konzeptwechsel «Allen’s Table» heisst. Bild oben: Alen Becirovic und die Hummer-Gyoza.

Viel Platz, viel Licht: Auch das Ambiente von «Allen's Table» genügt hohen Ansprüchen.
Peperoncini zum Vitello tonnato, Aji Amarillo zum «Elefantenohr». Der Star auf der Karte ist schnell ausgemacht. Es sind die die kunstvoll gefalteten Hummer-Gyoza mit Bambus, Schnittlauch, Knoblauch und Szechuan-Ponzu. Hier kann Chef Aulia sein ganzes Können und seine ganze Erfahrung ausspielen. Doch auch das italienisch inspirierte Programm hat Klasse. Dem Vitello tonnato mit saftigen Kalbfleischtranchen, exzellenter Thunfisch-Mayo, Kapern und allerlei Kräutern verleihen Peperoncini angenehme Schärfe, zu den Paccheri mit Pesto gibt es eine luftige Parmesa-Espuma. Das gewaltige «Elefantenohr» vom Kalb ist ebenso zart wie knusprig, die Aji-Amarillo-Creme dazu ein kluger Twist.

Aussen knusprig, innen zart und saftig: «Elefantenohr» vom Kalb à la «Allen's Table».
Rotweine aus Bosnien-Herzegowina und Montenegro. Die Weinkarte kann sich durchaus sehen lassen. Man findet darauf vom knackig-frischen Grünen Veltliner aus Österreich über den raren Champagner De Venoge Louis XV Brut 1995 (die Spezial-Empfehlung des Inhabers) und Rote aus Bosnien-Herzegowina oder Montenegro bis zum Castello Luigi 2019 vom Tessiner Starproduzenten Luigi Zannini diverse spannende Optionen. Wer lieber seine eigene Flasche mitbringen möchte, kann das für ein Zapfengeld von 45 Franken tun.

Aulia Amri gibt in der Küche den Takt an.

In der Cigar Lounge sitzt man auf gemütlichen Chesterfield-Seseln und -Sofas.
Lunch unter 20 Franken. Mittags serviert «Allen's Table» einfachere und bemerkenswert günstige Gerichte, von Tofu-Curry mit Jasminreis und gemischtem Gemüse für weniger als 20 Franken bis Tortellini mit Ossobuco. Weitere Optionen: «Buddha Bowl» mit Venere Reis, Spargel, Erbsen, Avocado, Mango, Onsen-Ei und Zitronensauce, Burger (vegetarisch oder klassisch mit Rind), Fish & Chips oder Pinsa mit Iberico-Schinken.

Hallo Garfield: In dieser bestens ausgestatteten Spielecke können sich die kleinen Gäste vergnügen, während die Eltern tafeln.
The Place to b. Ob zum ausgedehnteren Dinner oder zum schnellen Business Lunch, bei Alen Becirovic fühlt man sich stets willkommen und bestens umsorgt. Das findet offenbar auch Murat Yakin, der Trainer der Schweizer Fussball-Nati. Er posierte kürzlich für ein Instagram-Bild mit dem passionierten Gastgeber. Auch Gabriel Bortoleto, brasilianischer Formel-1-Pilot des Sauber-Teams, war schon da. Zigarren-Fans steht eine stilvolle Lounge zur Verfügung, Kindern eine liebevoll eingerichtete Spielecke. Wer unter sich bleiben möchte, bucht den «Private Room». Noch nicht im GaultMillau-Rating.
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.

