Feuer, Wärme, Lebensfreude. «Ocakbasi» bedeutet auf Deutsch so viel wie Feuerstelle und dies wiederum ist das Herz des «Gül Restoran» von Elif Oskan mitten in Zürich. Gleichzeitig ist das Feuer auch ein Symbol: Vor der Feuerstelle sind schliesslich alle Menschen gleich, und sie ist gleichzeitig das kulinarische Zentrum dieses aussergewöhnlichen Lokals als auch Ausdruck der Wärme und Lebensfreude, die hier zum Ausdruck kommt. Elif Oskan hat mit dem «Gül» einen aussergewöhnlichen Ort geschaffen. Der Zürcherin mit anatolischen Wurzeln ist das Kunststück gelungen, gleichzeitig ein familiäres, aber auch pulsierendes fröhliches Restaurant mit internationaler Ausstrahlung zu schaffen.  

Elif Oskan vom Restaurant Gül in Zürich für Coop Fooby

Der Holzofen im Zentrum: Elif Oskan in der Küche des «Gül Restoran».

Gül Terrasse Zürich

Idylle im Kreis 4: die Terrasse des «Gül» im Innenhof.

Maskottchen «Baba». Versteckt in einem charmanten Innenhof im Kreis 4, ist das «Gül» ein Restaurant wie kein anderes, ein kulinarisches Juwel, aber auch ein Ort mit besonderem Charme. Begrüsst werden die Gäste beispielsweise oft von Elif Oskans Vater, den hier alle nur «Baba» nennen, er ist so etwas wie das Maskottchen des Restaurants. Ebenso etabliert ist ein anderes Ritual: Hat jemand Geburtstag, gibt es eine kleine Show mit Musik und Konfetti, es darf hier gern etwas lauter und etwas fröhlicher zugehen als in einem durchschnittlichen Restaurant. Das ändert nichts daran, dass man hier sehr gut isst. Elif Oskan interpretiert unter anderem die Küche ihrer Mutter und veredelt sie mit dem Können einer Köchin mit internationalen Erfahrungen. Dabei spielen rustikale Brotspeisen wie Börek (aber mit Trüffelcreme), Ekmek aus dem Holzofen mit Eiersalat und frischen Kräuter oder Adana-Lammspiess mit Fladenbrot und Hirtensalat eine wichtige Rolle.

Zürich Tourismus_Wochende 1Fotografiert am 9/10 September 2023Brunch @ GÜL

Das freundliche Gesicht des Restaurants: Elifs Vater «Baba» Oskan.

Gül 2021:Baklava mit Pistazien-Frangipan aus meiner Heimat, Vanillcreme, Earl Grey Eis

Ikonisches Dessert: knuspriges Baklava mit Earl-Grey-Eis.

The Place to b. Gekonnt spielt Elif Oskan mit Elementen der bäuerlichen Küche ihrer Heimat, die sie raffiniert verfeinert. Weil vieles hier schmeckt wie eine warme Umarmung, teilt man sich das Essen am besten. Zu den Highlights gehört beispielsweise das Pide-Schiffchen mit Trüffelbrie oder zum Schluss die Elif-Interpretation des ikonischen Baklava, den die auch als Patissière äusserst begabte Köchin auf unverwechselbare Weise zubereitet. Das Gebäck ist krachend-knusprig, mit Mandel-Frangipane gefüllt, dazu gibt es – jeweils passend zur Saison – etwa Rhabarber und ein leicht herbes, parfümartiges Earl-Grey-Eis. GaultMillau-Rating: 15 Punkte.

>> www.guel.ch

 

Created with Sketch.  | The Place to b.

Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier

 

Fotos: Pascal Grob, David Biedert, Salvatore Vinci, Thomas Buchwalder