Text: Urs Heller I Fotos: Salvatore Vinci

Die Extrameile zum See. Wir hätten da noch einen Geheimtipp auf Lager: «Beau Rivage», Weggis. Hier trifft man sich neuerdings nicht nur auf der grossen Hotelterrasse, sondern bei schönem Wetter auch im neuen Ristorante «Al Giardino», zwischen Palmen, direkt am Wasser. Ein schon fast magischer Ort. Für ein paar Stunden Ferien an der Weggiser Riviera geht das freundliche Serviceteam gerne die Extrameile. Und ein so erfahrener Chef wie Sebastiano Finocchiaro lässt sich wegen ein paar Tischen mehr auch nicht aus der Ruhe bringen.

FassadeHotel Beau-Rivage, WeggisFotografiert am 02.07.2022

Geheimtipp am Vierwaldstättersee: «Beau Rivage», Weggis.

Zitronenrisotto mit roten Crevetten von Mazzara und karamelisierte Zitrone, mit osiette KaviarHotel Beau-Rivage, WeggisFotografiert am 02.07.2022

Paradegang: Zitronenrisotto mit Gambero Rosso aus Mazara del Vallo.

Restaurant GiardinoHotel Beau-Rivage, WeggisFotografiert am 02.07.2022

Ferienfeeling: Das neue Restaurant «Giardino», direkt am Wasser.

«Ventresca». Und eine Merlot-Bombe. Signor Sebastiano ist um gute Ideen nie verlegen. Zur Begrüssung gibt’s «Ventresca», Bauchlappen vom Tuna, in kleine Würfel geschnitten, mit überraschender Soja-Mayo; der Apfel-/Ingwersaft dazu müsste nicht zwingend sein. Unser Saft gefiel uns besser: «Castello di Cantone 2018», Viviana Pastas Merlot-Bombe aus dem Tessin. Die Kartoffelsuppe gefiel uns auch, vor allem wegen des Inhalts: Tortelloni, elegant geformt, gefüllt mit Gruyère, feines Olivenöl, ein knackiger und natürlich auch sehr dekorativer Tintenfisch.

 

Paradegang: Zitronenrisotto, Gamberi Rossi. Chef Sebastiano stammt aus Sizilien. Das ist so etwas wie der Garantieschein für den nächsten Gang: Risotto, seine Parade-Disziplin. Variante diesmal: Zitronenabrieb im Risotto, karamellisierte Zitronenscheiben und Gamberi Rossi aus Mazara del Vallo. Kleiner Schönheitsfehler: Die edlen Krebse blieben eine Spur zu lange auf dem Herd. Perfekt dann wieder der Hauptgang: Filet vom noblen Fassone-Rind aus dem Piemont, elegant eingewickelt in Wirz und Brotteig, mit Trüffelspänen und einem ausgezeichneten Kalbsjus. Dessert? Die Weggiser Erdbeeren sind dieses Jahr besonders gut. Das Kirsch-Tiramisu mit Mandel-Granita ebenfalls. Im «Giardino» ist der Unterhaltungswert gross: «Böötler» legen an, manövrieren mit bemerkenswerter Unbeholfenheit.
 

Felchen, Foie gras, Lobster Burger. Direktor Oliver Müller ist stolz auf sein neues Restaurant. Aber: Auch die grosszügige «Beau Rivage»-Hotelterrasse ist immer die Anreise (oder Kurzferien?) wert. Chef Sebastiano lässt es hier etwas klassischer angehen: Felchen auf Risotto, Zander im Fischbouillon, Egli «Zuger Art», Foie gras, Rindsfilet Rossini, Duo vom Kalbsfilet, Lobster-Burger mit Bisque und Limette. Zu vernünftigen Preisen.

 

>> www.beaurivage-weggis.ch