Text: Kathia Baltisberger, Pascal Grob, David Schnapp

Zineb "Zizi" Hattab, Kle, Zürich (Entdeckung des Jahres 2021) - Vegane Küche - 30.11.2020 - Copyright Olivia Pulver

Als nächstes ein Café: Zineb «Zizi» Hattab in ihrem Restaurant «Kle».

Zizi Hattab plant ein veganes Café. Rumsitzen und Däumchen drehen? Das ist nicht Zizi Hattabs Ding. Wenn die Sonne scheint, stellt Zizi die Kaffeemaschine vors «Kle» und bietet Cappuccino «to go» an – vegan versteht sich. Während ihr Barista Felix draussen Schäumchen entstehen lässt, testet Zizi neue Gerichte aus und bereitet ihren Brunch vor. An Ostern gibt es erstmals eine vegane Brunch-Box mit mehreren kleinen Gerichten: Eier-Salat, Randen-Hummus mit Mais-Chip, marokkanischer Zitronenkuchen und vieles mehr. Und die vegane Köchin hat noch weitere Pläne: «Ich bin auf der Suche nach einer Location für ein Café, in dem wir auch veganes Gebäck anbieten», erzählt sie. «Ich will die pflanzenbasierte Küche präsenter machen – und es gibt einfach noch zu wenig gute Lokale.» Noch ist offen, ob es mehr eine Kaffee-Nische oder ein Lokal mit Sitzgelegenheiten werden soll. «Wenn wir etwas Grösseres finden, dann werden wir auch den Brunch, den wir normalerweise am Samstag und Sonntag im Kle anbieten, dorthin verlagern.» 

Elif Oskan, vom Restaurant Guel, in Zuerich

Konkrete Pläne: Elif Oskans «Gül Express» soll im Juni eröffnen.

Elif Oskan & der «Gül-Express». Schon einen Schritt weiter ist Elif Oskan. Mit dem «Gül» ist sie auf Expansionskurs. Geplant ist keine simple Kopie ihres Restaurants, das sie zusammen mit Markus Stöckle und Valentin Diem erfolgreich führt, sondern eine Erweiterung: «Gäste fragen immer wieder, ob wir unsere Backwaren auch als Take-away einpacken würden – mit dem ‹Gül Express› erfüllen wir nun diesen Wunsch», sagt die versierte Zürcher Köchin. «Unser neues Lokal befindet sich an der Zollstrasse mit Öffnungszeiten von sieben Uhr morgens bis spätabends. Es liegt direkt dem Gleis 18 und hat eine doppelstöckige Terrasse.» Das Menü? Simit – türkische Sesamkringel –, verschiedene Pides und natürlich Lahmacun oder Vegacun als Dürüm, mit Kräutern gefüllt und bereits gerollt. Oskan weiter: «Das Herzstück des neuen Lokals ist ein klassischer Bäcker-Ofen. Ramazan, unser wichtigster Mann am Holzofen im ‹Gül›, wird der neue Chef-Bäcker vor Ort.» Die Eröffnung ist im Juni geplant.

Livecooking Markus Stoeckle, Restaurant Rosi, kocht Kaesespaetzle

Markus Stöckle plant noch im April eine Spätzle-Party im «Rosi».

Markus Stöckle & die Spätzle-Party. Die Lockdown-Pause haben Elif Oskan und Markus Stöckle ausserdem dazu genutzt, Prozesse zu überprüfen oder das Personal weiterzubilden. «Take-away hätte sich für uns nicht gelohnt, wir machen die Dinge lieber ganz oder gar nicht», sagt Markus Stöckle. Aber nach einem fröhlichen Kebab-Happening kürzlich im Hof beim «Gül Restoran», soll nun im «Rosi» trotzdem eine einmalige Spätzle-Party folgen. «Die Idee ist, die Spätzle frisch zu schaben, dann in einem ausgehöhlten Käselaib zu schwenken und am Schluss kommt noch Sauce darauf – das Ganze natürlich zum Mitnehmen», erzählt Markus Stöckle. «Die Käsespätzle Maximus mit frischem Kräutersalat» gibt es am 10. April, ab 17 Uhr im Rosi.

Markus Burkhard

Koserven und Gespräche: Markus Burkhard hat Ideen für Take-outs und Pop-ups.

Markus Burkhard & seine Konserven. Markus Burkhard ist zurzeit ständig im Gespräch über neue Ideen. Meistens gehe es um vorübergehende Projekte wie Take-outs. Aber auch ein Pop-up-Laden für «Le Torchon Bleu» steht zur Diskussion. Unter diesem Label vertreiben Burkhard und sein Kollege Marius Frehner («Gamper») hochwertige Konserven – frisch gekocht und eingemacht. «Kürzlich haben wir eine Bisque mit Krebsen von Andi Braschler aus dem Zürichsee zubereitet. Aber die Idee ist eigentlich, dass wir Überschüsse zu Konserven verarbeiten, und dafür bräuchte es im besten Fall laufende Restaurantbetriebe», erklärt der Berner, der bis zum vergangenen Sommer im «Jakob» in Rapperswil mit einer streng regionalen Küche auf dem Niveau von 16 Punkten für Furore gesorgt hatte.

Nenad Mlinarevic kocht in seinem Labor 2019

«Sicher etwas Neues»: Nenad Mlinarevic prüft neue Projekte, will aber noch abwarten.

Nenad Mlinarevic: Abwarten und zuschlagen! Nie um eine Idee verlegen ist Nenad Mlinarevic. «Es kommt sicher etwas Neues, aber was, weiss ich noch nicht», sagt er. «Bevor wir in ein neues Projekt investieren, müssen wir erst mal wissen, wann und wie es weitergeht», so der Koch des Jahres 2016. «Es ist ein schwieriger Moment, man möchte eigentlich sofort mit coolen Projekten loslegen. Aber unternehmerisch gesehen, ist es vernünftig, noch einen Moment zu warten», sagt der Mitbesitzer der beiden stadtbekannten Restaurants Bauernschänke und Neue Taverne.

 

Fotos: Thomas Buchwalder, Olivia Pulver, Lukas Lienhard, Nik Hunger (2)