Fotos: Mitch Stafford
Daniel Humm und Annabelle Dexter-Jones, Sie sind frisch verheiratet. Wie sind die Tage danach?
Daniel Humm: Wir kommen heute morgen von der Besteigung eines Vulkans in Sizilien zurück. Wir verbringen jetzt drei Wochen hier, das sind die längsten Ferien, die ich in langer Zeit gemacht habe.
Ein Vulkan ist ein schönes Symbolbild für eine Ehe…
Annabelle Dexter-Jones: Das stimmt, der Vulkan hat eine metaphysische Schönheit da ist gleichzeitig Dunkelheit und Licht.
Ihr seid jetzt ein paar Tage ein Ehepaar. Hat sich dadurch etwas geändert?
Humm: Es fühlt sich auf eine gute Art anders an. Es hat etwas Endgültiges, das einem Sicherheit vermittelt, und gleichzeitig gibt uns die Ehe Freiheit.
Dexter-Jones: Es ist eine Ruhe eingekehrt wie nie zuvor.
Rednerin Fran Lebowitz passt mit ihrer launigen Ansprache zur bunten Festgemeinde mit 120 Gästen.
Der Moment mit seinen Töchtern ist etwas sehr Besonderes: Daniel Humm mit Colette, Justine und Vivienne (v. l.).
Dabei hat Daniel Sie bald nach dem Kennenlernen gefragt, ob sie seine Freundin werden wollen, und Sie haben «nein» gesagt.
Dexter-Jones: Das war wirklich nur ein paar Tage, nachdem wir uns kennengelernt hatten. Mir war irgendwie klar, dass wir zusammenkommen würden, aber ich wollte nichts verpassen – alle diese Etappen, die ganze Magie des Kennenlernens. Und die Magie nimmt sogar immer noch zu.
Humm: Ich muss das vielleicht kurz erklären: Annabelle sollte einen Monat für Aufnahmen zu einem neuen Film verreisen. Und ich wollte wissen, wo wir stehen.
Dexter-Jones: Du möchtest Dinge wissen, das ist eine Frage der Persönlichkeit. Wir wussten es allerdings beide, es musste bloss nicht gesagt werden.
Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
Humm: Das war bei einer Hochzeit: Annabelles Patentante stellte uns einander vor. Es war erstaunlich, dass wir uns noch nie begegnet waren, weil wir einen grossen gemeinsamen Freundeskreis haben. Später sassen wir zusammen auf einer Coach und danach habe ich zu einer dieser vielen gemeinsamen Bekannten, der Mode-Designerin Gabriela Hearst, gesagt, «das wird meine neue Freundin».
Was verbindet Sie beide?
Dexter-Jones: Uns verbindet sicher ein Sinn für Humor und Kreativität. Unsere Freunde sagen, wir seien uns sehr ähnlich. Wir sind zwar in manchem auch sehr verschieden, aber wir teilen auf jeden Fall die Neugier und die Freude daran, Dinge zu entdecken. Als ich Daniel begegnet bin, war es, als hätte ich mein jüngeres Ich getroffen.
Humm: Es ist, als wären wir zusammen aufgewachsen, obwohl wir tatsächlich sehr verschieden aufgewachsen sind. Wir nehmen uns selbst nicht so ernst. Aber das, was wir tun, nehmen wir sehr ernst. Und wir können viel voneinander lernen.
«Es ist, als wären wir zusammen aufgewachsen», so der Bräutigam, «die Lebenserfahrung ist das, was uns zusammenhält.»
Sie kommen beide aus kreativen, aber sehr unterschiedlichen Welten. Ist Kreativität ein verbindendes Element?
Humm: Für mich ist es ehrlich gesagt schwer, Beziehungen zu Leuten zu haben, die nicht kreativ sind. Auch wenn es in meinem Bekanntenkreis einige gibt, die nicht kreativ arbeiten. Es geht wohl um das gegenseitige Verständnis und die Art, wie das Hirn arbeitet. New York ist einer der interessantesten Orte der Welt für kreative Menschen. Und wir teilen die Liebe zu New York, und auch wenn diese Liebe zwischendurch auf die Probe gestellt wird, fühlen wir uns dieser Stadt auch verpflichtet.
Dexter-Jones: Ich wuchs in einem kreativen Haus auf, jeder in meinem Leben hat etwas Kreatives gemacht, für mich ist das selbstverständlich.
Auf den Bildern, die während Ihrer Hochzeit gemacht wurden, lachen Sie beide auffällig viel. Ist das einfach der Moment oder ein dauerhafter Zustand?
Dexter-Jones: Wir lachen wirklich viel zusammen. Daniels Lachen war etwas vom Ersten, was mich an ihm fasziniert hat.
Humm: Bei dieser Hochzeit ging es im Übrigen auch darum, unsere kreativen Welten zu vereinen. Die Künstlerin Rita Ackermann, die auch ein grosses Gemälde in meinem Restaurant Eleven Madison Park geschaffen hat, war für die Gestaltung der Einladungskarten zuständig. Fotos und Film wurden von Freunden von Annabelle gemacht. Und ihr Bruder hat den Song «I Want to Know What Love Is» der Band Foreigner gesungen, den Annabelles Vater ursprünglich für ihre Mutter geschrieben hatte. Für mich war es die erste Hochzeitsfeier und schon etwas sehr Besonderes. Nicht zuletzt, dass meine drei Töchter Justine, Vivienne und Colette dabei waren und eine kurze Rede gehalten haben, war sehr bewegend.
Dexter-Jones: Ich war immer daran interessiert, mit jemandem ein Leben aufzubauen, aber eine Hochzeitsfeier war mir an sich nicht wichtig. Hingegen ist Familie sehr entscheidend für uns beide. Und das auf diese Weise teilen zu können, war unglaublich schön.
Erlauben Sie mir die Frage: Gibt es mehr Drama, wenn man mit einer Schauspielerin verheiratet ist?
Dexter-Jones: Es gibt nicht viel Drama bei uns, auch wenn wir natürlich unsere Momente haben (lacht).
Humm: Was mich an Annabelle anzieht, ist, dass sie eine reife Persönlichkeit ist. Sie hat viel an sich selbst gearbeitet. Und wer mit dieser Reife in Kontakt kommt, profitiert davon. Die Lebenserfahrung ist das, was uns zusammenhält. Wir wissen, wer wir sind, und in diesem Zustand ist das Zusammensein etwas Besonderes.
Hier wurde gross gefeiert: Daniel Humm und Annabelle Dexter-Jones gaben sich im «Eleven Madison Park» das Jawort.
Wer kocht bei Ihnen zu Hause?
Dexter-Jones: Daniel natürlich. Die ersten Monate hat er zwar nicht gekocht. Wir haben viel chinesisches Essen bestellt, und ich habe angefangen daran zu zweifeln, dass er überhaupt ein Koch ist.
Humm: Heute kochen wir sicher zweimal pro Woche gemeinsam, Annabelle ist ein ziemlich guter Sous-Chef (lacht).
Dexter-Jones: In meiner Doppelrolle in der TV-Serie «American Horror Story» habe ich übrigens auch eine vegane Köchin gespielt…
Welches Gericht von Daniel mögen Sie besonders?
Dexter-Jones: Seinen Safran-Risotto mit Ratatouille esse ich sehr gern oder einfach einen griechischen Salat.
Humm: Zu Hause koche ich meistens mediterran oder italienisch, zum Beispiel auch die klassischen Puntarelle mit Anchovis.