Text: David Schnapp

Lima ganz oben. Die vielbeachtete Liste der 50 besten Restaurants der Welt wurde gestern Abend in Valencia veröffentlicht und gefeiert. Demnach liegt das beste Restaurant der Welt in der peruanischen Hauptstadt Lima: «Central» von Pía León und Ehemann Virgilio Martínez wurde von1080 Experten einer anonymen weltweiten «Academy» auf Platz 1 gewählt. Es ist damit das erste südamerikanische Lokal, das sich «das beste Restaurant der Welt» nennen darf. Mit dem «Maido» (Platz 6) liegt gleich noch ein zweites Restaurant aus Lima in den Top Ten. Grosses Bild oben: das «Central»-Team mit Pía León und Virgilio Martínez (Mitte) an der gestrigen Feier in Valencia.

Andreas Caminada PHOTO: Thomas Luethi /

Sprung nach vorne: Andreas Caminada hat 16 Plätze gut gemacht.

Sarah statt Andreas Caminada. Einziger Schweizer in den Top-50: Andreas Caminada vom Schloss Schauenstein, in der Show als «Prince of the Castle» angekündigt. Er klassierte sich auf Rang 26, so gut, wie schon lange nicht mehr (Vorjahr: Rang 40). Der «Prinz» fehlte an der grossen Party: «Am gleichen Tag fand in meinem Heimatort Sagogn das Charity-Golfturnier für unsere Uccelin-Stiftung statt. Da durfte ich nicht fehlen. Ich war zwar kurz in Valencia, um meine Kochkollegen zu treffen, flog dann aber wieder heim. An der Gala vertraten mich meine Frau Sarah und Küchenchef Marcel Skibba.»

Schwächen im System. Seit einigen Jahren hat die «50 Best»-Liste einen neuen Modus: Das jeweils beste Restaurant der Welt wird im nächsten Jahr in die Kategorie «Best of the Best» verschoben, so dass jedes Jahr mit Sicherheit ein neuer Name ganz oben steht. Auf der ewigen Bestenliste stehen unter anderem auch Daniel Humm mit seinem «Eleven Madison Park», das «Noma» von René Redzepi oder der letztjährige Gewinner Rasmus Kofoed vom «Geranium». Der neue Modus zeigt allerdings auch eine gewisse Schwäche des ohnehin etwas undurchsichtigen Systems: Die Mitglieder der «Academy» müssen nicht belegen können, dass sie in einem Restaurant, dem sie ihre Stimme geben, auch wirklich gegessen haben. Zusätzlich bemängeln viele Starchefs, dass es einer gewissen Logik entbehre, wenn das beste Restaurant der Welt im nächsten Jahr nicht mehr in der Liste steht, obwohl dort gleich gut oder vielleicht noch besser als zuvor gekocht werde. 


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