Text: Urs Heller Schweiz Fotos:  Lucia Hunziker, Paphael Faux, HO

Neubau statt « Chesery». Das Abschiedsfest für Robert Speth war wunderschön. Und die Eröffnungsparty für Nachfolger Marcus G. Lindner längst geplant. Die Vorfreude ist getrübt: Der 18-Punktechef kocht nur einen Winter lang. Die Liegenschaft mitten im Dorf Gstaad wurde verkauft, die «Chesery» wird im Frühling 2020 abgerissen. Die neuen Besitzer planen einen Neubau mit Appartements, haben keine Lust, die «Chesery»-Geschichte weiterzuschreiben. Der Kaufpreis muss beeindruckend hoch sein: «Bellevue»-Besitzer und «Chesery»-Pächter Daniel Koetser konnte nicht mithalten.

Chesery Gstaad

30 Jahre eine Top-Adresse: Die «Chesery» muss 2020 einem Neubau weichen. 

Lindner kocht nur einen Winter lang. «Ein Schock für uns», sagt Koetser. Ein Schock vor allem für seinen Chef Marcus G. Lindner, der den «Sonnenberg» in Zürich verlassen hat, um in Gstaad sein Glück zu finden. Erst im «Bellevue», dann auf Wunsch seiner Chefs in der «Chesery». Koetser: «Wir suchen nach Möglichkeiten, die Chesery-Geschichte an einer neuen Adresse weiterzuschreiben.»

 

Der «Schattenmann». Im Stammhaus «Le Grand Bellevue» steht jetzt Francesco de Bartolomeis am Herd. Das «Leonard’s» soll auch unter seiner Führung eine kulinarische Top-Adresse bleiben. Dafür garantiert der «Schattenmann»: Altmeister Robert Speth, im «Bellevue» unter Vertrag, hilft seinem Schützling dezent. Nicht überraschend, dass ein paar «Chesery»-Klassiker jetzt plötzlich im «Leonard’s» auf der Karte stehen.

Das André Jaeger-Comeback! Auch Dona Bertarellis «Park Hotel» will wieder zurück ins kulinarische Rampenlicht und in den GaultMillau. Der bisherige Vizedirektor François Grohens (früher im «Bernerhof» Gstaad) hat übernommen und gleich die Küche neu angestellt. Der Italiener Fabrizio Crespi (früher mal im «Badrutt’s Palace») ist neuer Executive Chef. Auch hier gibt’s einen «Schattenmann»: André Jaeger, mit 19 Punkten Jahrzehnte lang im GaultMillau, zeichnet als Berater. «André und ich haben schnell den Draht zueinander gefunden», sagt Crespi. «The Alpina» stellt diesen Winter einen neuen Chef für sein japanisches Restaurant vor: Tetsujiro Ogata (früher im «Mirador» Mont-Pelerin).