Text: GaultMillau Schweiz I Fotos: Ellin Anderegg
Start mit 14 GaultMillau-Punkten. Das Lokal ist Bottega und Cucina zugleich; daraus leitet sich auch der ungewöhnliche Name des Restaurants ab. Der Start war turbulent. Köche kamen und gingen. Aber jetzt ist die Mannschaftsaufstellung klar: Monika und Salvatore Barranca (grosses Bild oben) sind die engagierten Gastgeber, Joel Schaffter der kreative Chef am Herd. Er startet im GaultMillau mit 14 Punkten.
Panzanella & Rondelli. Schaffter verhalf uns zu einem vergnüglichen «Giro d’ Italia». Wir starten unsere Reise mit einer Panzanella. Was zu Nonnas Zeiten ein Arme Leute Essen war, wird von Joel Schaffter und seinem Team kunstvoll aufgeschichtet. Bissfeste Spargeln, Tomaten, getränktes Brot und geräucherte Burratina finden so Einzug in die moderne Küche, ohne ihren Ursprung zu verleugnen. Die Rondelli sind selbstverständlich hausgemacht; wir kriegen sie mit frischen Spargeln, Parmesan und fein dosiertem roten Pfeffer. Die Portionen der «Primi Piatti» sind perfekt bemessen und so schmackhaft, dass man über einen Nachschlag nachdenkt. Wir lassen es bleiben, sind neugierig auf Secondi und Dolci.
Branzino mit Mönchsbart. Unsere Hauptgänge? Ein sehr frischer und perfekt gegarter Branzino mit schön grasig-aromatischem Mönchsbart und mit Venus-Reis. Perfekte Garstufe auch beim Lamm mit mediterraner Kruste. Diese hätte noch etwas fester sein dürfen, bringt aber ein frisches Aroma in den Teller. Ein leichtes Taboulé gab’s dazu; Die arabische Küche lässt grüssen.
Tiramisu oder Zabaione? Für die hausgemachten Dolci sollte man zwingend Platz lassen. Das Tiramisu, eine Spezialität des Hauses, wird gleich am Tisch zubereitet. Das Semifreddo mit Haselnuss und Milchkaramell erreichte uns etwas zu gefroren, war aber äusserst schmackhaft. Die Zabaione mit Erdbeeren und Fior di Latte überzeugte mit einer angenehmen Frische. Die Gastgeber sind aufmerksam, aber nicht aufdringlich, haben ihren Anteil am gelungenen Abend. Ein paar Geheimtipps auf der Weinkarte haben sie auch auf Lager.