Fotos: Olivia Pulver

Die üblichen Verdächtigen. Restaurant No. 3 im eleganten Grand Hotel «Les Trois Rois» direkt am Rhein. Der junge Chef Kevin Bornschein muss gegen harte interne Konkurrenz bestehen: 19-Punktechef Peter Knogl ist der «King» im Haus, die Brasserie mit ihren Klassikern ungemein beliebt. Und der Code im «Banks» (by Herzog & De Meuron)? Euro-asiatische Küche, Gerichte zum Teilen, eine Prise Weltstadt im ehemaligen Ballsaal: Riesiger Bartresen mitten im Raum, verrückte Installation von Steiner/Lenzlinger drüber, urbane Playlist. Auf der Karte die üblichen Verdächtigen: Tacos, Ceviche, Yakitori, Popcorn-Chicken, Salmon Miso. Chef Kevin ist zwar erstmals Chef, aber er kommt aus einem guten Haus: «Matsuhisa», München.

Banks Carbonara: Udon, Egg, Spring Onion, Nori - Banks Restaurant Basel - Küchenchef Kevin Bornschein - 2. Oktober 2025 - Copyright Olivia Pulver

Der frechste Gang: «Banks Carbonara», mit Udon-Nudeln, Ei, Bonito & Parmesan.

Roasted Cauliflower: Ssamjang, Yoghurt, Cashews - Banks Restaurant Basel - Küchenchef Kevin Bornschein - 2. Oktober 2025 - Copyright Olivia Pulver

«Banks» ist auch ein Place to b. für Vegetarier: Riesen-Blumenkohl mit Ssamjang, Joghurt & Cashews.

Die Carbonara, die keine ist. Am besten hat uns gefallen, was man nicht überall kriegt: Die «Carbonara» etwa, ziemlich eigenwillig interpretiert. Udon-Nudeln statt Spaghetti, Bonitoflocken statt Guanciale, Parmesan statt Pecorino – und drüber ein wunderbar weiches Onsen Ei. Restaurantleiterin Sue Nguyen greift zu Chop Sticks, lässt das Eigelb in die Nudeln flutschen. Ein richtiges Wohlfühlgericht, und der Humagne Rouge von Sandrine Caloz im Offenausschank passt prima dazu. 

Balfego & Toro im Taco. Chef Bornschein verpasst auch den anderen Sharing-Klassikern seine eigene Handschrift: Im pechschwarzen, knusprigen Taco etwa stecken gleich zwei Varianten Tuna-Tatar: Balfego aus Spanien, Toro aus Japan. Ein Löffelchen Osietra-Kaviar kommt drauf. Für sein Ceviche setzt er auf Wolfsbarsch-Tranchen, auf Leche de Tigre und Tropea-Zwiebeln. Von den Conchas, wohl für den Crunch gedacht, kriegen wir eine Überdosis; so gut sind diese gerösteten peruanischen Maiskerne dann auch wieder nicht.

Küchenchef Kevin Bornschein - 2. Oktober 2025 - Copyright Olivia Pulver

Aus dem «Matsuhisa» München ins «Les Trois Rois» Basel: Küchenchef Kevin Bornschein.

«Charcoral & Fire». Den Hauptgang zum Teilen fischt man aus der Rubrik «Charcoral & Fire». Beef Yakitori vom Grill mit Padrón-Paprika, Wagyu-Tataki (A4) mit Tosazu-Essig, Grilled Chicken, Salmon Miso. Label-Rouge-Lachs wird verwendet, sechs Stunden lang in Miso mariniert und dann abgeflämmt, ziemlich süss. Für Vegi-Fans gibt es ein Riesending zum Teilen, einen ganzen Blumenkohl vom Grill, mit Sesamjang (Paste aus Korea) und Joghurt. Bei den «Sweets» darf es neben Mochi und Matcha-Tiramisu auch mal regional sein: Basler Läckerli-Glace.

The Place to b. Fazit nach den ersten Wochen: Das «Banks» ist für Basel und das «Trois Rois» eine Bereicherung, eine perfekte Ergänzung zum kulinarischen Angebot des beeindruckenden Swiss Deluxe-Hotels. Good vibes, good food! Für ein GaultMillau-Rating ist es noch zu früh.

www.banksbasel.com

 

Created with Sketch.  | The Place to b.

Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier