Text: Elsbeth Hobmeier Foto: Karl-Heinz Hug

Kochen & Degustieren. Die Eventserie «Adelboden à la carte» ist ein Erfolg. Über zwölf Gastronomen aus dem Dorf sind auch dieses Jahr dabei (ab 24. August). Diesmal dreht sich alles um die Alpenküche, der Herbstwald steht bei Events, Degustationen und beim Kochen im Mittelpunkt. Interview mit dem jungen Chef Björn Inniger vom «Alpenblick»; der «Jeune Restaurateur» ist mit 15 GaultMillau-Punkten die Nummer 1 im Dorf (www.alpenblick-adelboden.ch)

 

Björn Inniger, was bedeutet Ihnen der Wald?

Viele meiner Kindheitserinnerungen sind mit dem Wald verbunden. Ich verbrachte jeweils den Sommer auf der Alp, als sogenannter «Statterbueb», also der Bub, der dem Senn beim Heuen, Melken und Käsen hilft. Auf der Alp waren wir immer mehrere Kinder, wir spielten oft im Wald und suchten Pilze und Beeren.

 

Dieses Jahr steht der Event «Adelboden à la Carte» unter dem Motto Bergwald. Warum wählte das Organisationskomitee, dem Sie auch angehören, dieses Thema?

Der Event findet heuer zum dritten Mal statt. Im ersten Jahr ging es um Preiselbeeren, im zweiten um den Bergthymian, den wir «Muttechölm» nennen. Dieses Mal wollten wir das Thema öffnen und nicht mehr auf ein einzelnes Produkt fokussieren. Nicht zuletzt deshalb, weil immer mehr Betriebe mitmachen und die Angebots-Palette dadurch grösser wird. Der Bergwald gehört zu Adelboden. Wir sind eine waldreiche Gemeinde, bei uns gibt’s frische Pilze, Beeren, Wild, Tannenschösslingen - und herrlichen Spazierwege.

 

Sie bieten einen Kochkurs an. Was darf man erwarten?

Wir werden gemeinsam vier bis fünf Gänge zubereiten und am Abend gemeinsam geniessen. Ein Gericht mit wildem Schnittlauch, den wir am Waldrand gesammelt haben, wird dabei sein, ebenso ein Pilzgericht. Fisch aus dem Blausee, Fleisch vom Bergsäuli und ein Dessert mit Tannenschössling-Honig gibt’s ebenfalls. Jeder «Kochlehrling» erhält ein Rezeptbüchlein. Ich gebe gerne Kochkurse; im Oktober beispielsweise biete ich für unsere Gäste einen Wildkochkurs an.

 

Beim «Märit» machen Sie auch mit.

Wir sind zu dritt: Das «Hohliebe-Stübli», die «Taverne» und wir bereiten je zwei Gänge zu. Die Gäste kriegen so am «Märitstand» einen spannenden Sechsgänger. Zuckerwatte, Maroni und Tombola sorgen für Marktstimmung.

 

Welche regionalen Zutaten schätzen Sie für Ihre Küche im «Alpenblick» besonders?

Im Sommer schätze ich unseren weissen Ziger von der Alp. Damit mache ich Apérohäppchen, aber auch Vorspeisen wie eine temperierte Thunerseefelche mit Erbsen-Curry-Suppe. Im Frühling setzen wir aus Waldmeister, Tannenschösslingen und Löwenzahn Essig und Öl für eine feine Vinaigrette an. Früchte, Beeren und Pilze werden als Wintervorrat eingemacht. Ich schätze auch den Alpkäse meines Onkels sehr; daraus mache ich eine schöne Mousse oder auch einen Schaum, den ich über die Ravioli gebe.

 

Sie sind von Ihrer Hochzeitsreise zurück. Mit neue kulinarischen Ideen?

Zur Hochzeit haben wir einen «Green Egg» geschenkt erhalten. Ideal für sommerliche Grillabende! Jetzt sind wir am Tüfteln. Es braucht ein bisschen Übung, bis man mit diesem «Ei» die Hitzeregulierung im Griff hat. Gemüse gelingt mir schon ganz gut, und auch die stundenlang geschmorten Beef Ribs sind hervorragend.

 

>> «Adelboden à la carte»: vom 24. August bis 9. September. Programm auf www.adelboden.ch.