Text: David Schnapp

Bekannte Namen. Gleich 14 neue Adressen in der Stadt Zürich haben es für die Ausgabe 2024 in den GaultMillau geschafft. Darunter sind bekannte Namen wie jene von Vreni Giger (neu 13 Punkte im «Rigiblick by Vreni Giger») oder Sebastian Rösch, der nach dem «Mesa» zusammen mit «Executive Wirt» Alexander Schmidt den «Lindenhofkeller» übernommen hat und nach eigenen Vorstellungen als gehobene Beiz mit bayrischem Charme führt. 16 Punkte gibt es für eine gelungene Mischung aus Brotzeit, rustikaler Eleganz in Form frittierter Hahnenkämme oder einer knusprig-zarten Schweinshaxe. (Grosses Bild oben: Nenad Mlinarevic, Atsushi Hiraoka, Sebastian Rösch, v.l.n.r.).

Restaurant Lindenhofkeller, Zürich

Starker Start mit 16 Punkten: «Lindenhofkeller» beim Rennweg. 

Brotzeit Lindenhofkeller

Rustikal, aber sehr gut: Brotzeit zum Start des Menüs im «Lindenhofkeller».

Erweiterung im Hotel des Jahres. Eine bekannte Adresse mit erweitertem, begeisterndem Angebot ist «The Dolder Grand». In GaultMillaus «Hotel des Jahres» eröffnet Culinary Director Heiko Nieder gleich zwei neue Konzepte: Bei schönem Wetter wird jetzt im Outdoor-Restaurant Blooms vegetarisch auf hohem Niveau gekocht (14 Punkte) und im intimen Rahmen der früheren Suite 100 lädt Chef Atsushi Hiraoka nur sieben Gäste pro Abend ein, die Feinheit und Ästhetik des kulinarischen Japans im «Mikuriya» (16 Punkte) zu erkunden. Nenad Mlinarevic wiederum erweitert sein Angebot um ein drittes Restaurant, mit der Übernahme des traditionsreichen «Neumarkts» (14 Punkte) im Niederdorf kehrt er letztlich zurück zu einer Küche, mit der er 2016 «Koch des Jahres» wurde, als er im Park Hotel Vitznau konsequent auf Schweizer Zutaten setzte. Der «Neumarkt» ist zwar eine Beiz, aber Mlinarevic schafft es, auch einfachen Gerichten wie einem Salat oder einer Zunftbratwurst die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen, die es für etwas Besonderes braucht.

Restaurant blooms, The Dolder Grand

Spektakuläre Anlage im Garten: Vegi-Restaurant Blooms im «Dolder Grand».

iramasa-Kingfish, roh mit Sesam mariniert, und japanischer Ingwer.

Feinheiten Japans: Hiramasa-Kingfish mit Sesam mariniert und japanischer Ingwer im «Mikuriya».

Bekannte Namen, neue Adresse. Ein Comeback gibt David Klocksin, vom Stadtzentrum hat es ihn an den Rand von Zürich gezogen: Der talentierte Küchenchef (früher «20/20 by Mövenpick») hat mit seiner Partnerin Stephanie Ospelt die «Wöschi» an traumhafter Seelage in Wollishofen übernommen und startet mit 14 Punkten und einer zugänglichen geschmacksstarken Küche. Schon beim Start überzeugt die Arbeit des kleinen Teams die Tester. Das hier noch mehr drin liegt, scheint fast sicher. Und noch ein bekannter Koch hat eine neue Wirkstätte: Vilson Krasnic (Ex-«Musigny») ist neu für das «Elmira» (14 Punkte) im Untergeschoss auf dem Löwenbräu-Areal zuständig tischt wahlweise pflanzliche oder Fleisch-Menüs auf.

Stephanie Ospelt David Klocksin

Comeback an neuer Adresse: Stephanie Ospelt und David Klocksin in der «Wöschi».

Gault Milau, Restaurant Elmira Zürich, Vilson Krasnic

Comeback im Kreis 5: Vilson Krasnic im «Elmira».

Vielfalt als Stärke. Eine der Stärken der Schweizer Food-Hauptstadt Zürich ist die erstaunliche Vielfalt der verschiedenen Küchenstile sowie an Köchen, die mit einem hohen Qualitätsanspruch trotzdem für ein breites Publikum zugänglich bleiben. Dazu gehören die Neuentdeckungen «Hönggerhof» (14 Punkte), «Rubina» (13 Punkte), «Edomae» (14 Punkte), «Püente» (14 Punkte), «D’Aurora» (13 Punkte), «Rémy» (14 Punkte) und «F39» (13 Punkte).


Fotos: Lukas Lienhard, Joan Minder, Digitale Massarbeit, Christopher Kuhn, HO