Sushi Shin
Inhaberin Lin Wang setzt in ihrem puristisch gestylten Lokal zwischen Limmat und Fraumünster auf betuchte, internationale Kundschaft – die Homepage gibt’s nur auf Englisch, die Preise sind selbst für Zürcher Verhältnisse abgehoben und es gibt tatsächlich einen Dresscode: Smart casual ist erwünscht. Um die anspruchsvollen Gäste zufriedenzustellen, werden allerdings keine Mühen und Kosten gescheut: Fisch wird aus Neuseeland eingeflogen, Jakobsmuscheln und Königskrabben kommen aus Norwegen, der Aal stammt aus Italien, der frische Wasabi selbstverständlich aus Japan. Verarbeitet werden die edlen Produkte vom ehemaligen «Ryokan Hasenberg»-Koch Kenichi Arimura zu einem «Omakase»-Menü mit acht Gästen pro Seating – der Chef entscheidet, was auf die Teller kommt.
Und er sorgt für ein Highlight nach dem anderen. Erfrischender Weisskohlflan mit Wasabi und Frischkäse. Roher Lachs mit einer Mousse aus Reisessig, Sojasauce und hauchdünn geschnittenen Zwiebeln. Als Sashimi eine Rarität, den schmelzenden Opah beziehungsweise Gotteslachs. Gehacktes Pouletfleisch als Rolle, umwickelt von Shiso in hauchdünnem, knusprig frittiertem Tempuramantel. Und selbst eine simple Miso-Suppe läuft hier zur Hochform auf.
Auch die Nigiri knüpfen an dieses Niveau an. Gambero viola aus Sizilien, leicht flambierter Lachs, Aal, Jakobsmuschel, Wolfsbarsch, Wagyu (A5-Qualität) und Thunfischbauch – alle Toppings in hervorragender Qualität. Und die Reis-Komponente (Shari)? Die Körner kommen aus der dafür besten Region Japans (Niigata) und sind mit Fingerspitzengefühl locker geformt – nur leider einen Hauch zu lange gekocht.