La Zagra

Ein starkes und gut eingespieltes Trio aus dem Süden Italiens: Antonio Sturiale kocht, Sabrina und Gianluca Suma sind die freundlichen und flinken Gastgeber. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten: «La Zagra» (moderne Gaststuben, wunderschöner Garten), zu finden im Äusseren Seefeld beim Bahnhof Tiefenbrunnen, ist fast immer ausverkauft. Die Gäste werden schnell zu Stammgästen; «Ciao caro» ist auf der Türschwelle die häufigste Anrede.
Die Karte des Südens? Ein Prosciutto Sant’Ilario (24 Monate gereift) mit D.O.P.-Burrata oder ein schnörkelloses Vitello tonnato zur Begrüssung. Eine ziemlich spektakuläre Suppe: schwarze Kichererbsen aus Apulien, knackige Scampi aus Südafrika. Und eine kleine Kostprobe aus dem «Menü 1»: eine perfekte Parmigiana direkt aus dem Ofen. Wir mögen Spaghetti auch bei 30 Grad im Schatten und wurden nicht enttäuscht: frische Vongole, ein vorbildlicher Sud, nicht zu wenig Peperoncini. Wäre auch als Hauptgang eine gute Option. Auch noch auf der Pasta-Karte: Triangoli mit Ricotta und Spinat, Butter und Salbei. Cappelletti mit Fleischfüllung. Gnocchetti. Hummer-Spaghetti. Und im Winterhalbjahr dann wieder Taglierini mit weissem Alba-Trüffel.
Der Güggel («Polletto alla diavola») ist im «La Zagra» teuflisch gut, der Ossobuco saftig und zart. Beim Filetto di manzo US spielen diesmal nicht Kräuter, sondern wunderbare, nur kurz in der Pfanne gebratene Schweizer Steinpilze die Hauptrolle. Unsere Meerfisch-Empfehlung: ein Branzino für zwei Personen, lässig aus dem Salz geschlagen, in einem ersten Service mit Limonenrisotto, in der zweiten Runde mit einer Caponata serviert.
Spektakulär die Weinkarte. Ein einfacher Chardonnay aus Puglia, perfekt gekühlt im Offenausschank, fünf verschiedene Masseto-Jahrgänge in verschiedenen Formaten am anderen Ende der (Preis-)Skala, dazwischen alles, was Spass macht in Bella Italia.