Gandria

Das «Gandria» liegt zum Glück etwas abseits der grossen Achsen, die sich durchs Zürcher Trend-Quartier Seefeld ziehen. So findet man im kleinen Lokal von Küchenchef Adriano Peroncini immer mal wieder einen Platz, um hier seine brillante italienische Küche zu geniessen.
Zum Start servierte der Gastgeber eine stattliche, aus der Toskana mitgebrachte Cinta-senese-Keule. Wir genossen ein paar frisch geschnittene Scheiben vom Rohschinken der uralten, mit dem Pata negra verwandten Schweinerasse mit einem Glas Sauvignon blanc aus dem Friaul und waren schon in Italien angekommen. Wunderbar schmeckten die hausgemachten Pappardelle mit Steinpilzen, Pfifferlingen und Scheiben vom schwarzen Trüffel. Zu Recht ein Klassiker ist hier die Parmigiana mit Auberginen und – statt wie üblich mit Mozzarella – mit Basilikum-Mayonnaise. Nicht ganz das hohe Niveau hielt der grillierte Polpo mit Couscous – er hatte trotz Zitronenpesto gar wenig Pfiff. Tadellos war dafür der Seeteufel, den der Chef stückweise in Tempurateig aus violetten Kartoffeln ausgebacken hatte und zusammen mit grünen Bohnen auf einer schwarzen Platte servierte.
Die Equipe kann’s aber auch bei den Desserts, wie sie mit einem «Monte Bianco» aus Chiboust-Creme und piemontesischen Kastanien bewies.