Des Balances

Seit Jahrzehnten steht das Haus in der Luzerner Altstadt für einen ausgewogenen Mix aus Schweizer Qualität, internationalen Trends und zeitlosem Stil – entsprechend ist das «Balances» bei Einheimischen genauso beliebt wie bei Touristen aus aller Welt. Im Sommer sitzt man auf der spektakulären Terrasse direkt über der Reuss, an kühleren Tagen verwöhnt einem die gut eingespielte Servicecrew im eleganten Lokal des historischen Gebäudes. Hier stehen neben Menüs die saisonale Karte und eine umfangreiche Auswahl von Grilladen zur Wahl.
Chef Andreas Fluri veredelt gern Klassiker der europäischen Küche mit exotischen Früchten und orientalischen Gewürzen. Ein gelungenes Beispiel dafür war die Variation vom Thunfisch mit Passionsfrucht und Joghurt. Bei der gebratenen Entenleber an Portweinbutter mit Fotzelschnitte sorgten Yuzu und Pomelo für einen unkonventionellen Twist. Fluri kombinierte auch überzeugend ein gebratenes, in Soja mariniertes Filet vom Sankt-Peters-Fisch mit Pak-Choi und Shiitake-Pilzen. Der herrliche Hackbraten dagegen wurde klassisch und schnörkellos mit Rotweinsauce, Kartoffeln und Marktgemüse serviert. Der Chef gibt auch rustikalen Stücken wie Kalbskopf, Schweinebauch und Milken einen Auftritt. Wir aber wählten im Hauptgang das Rindsfilet mit Hummer und Birnen-Nuss-Cannelloni – eine nicht gerade alltägliche, aber sehr geglückte Kombination.
Nicht alltäglich war auch die sehr aromatische Crème brûlée aus Kondensmilch, neben der aber der subtile Geschmack eines Bratapfelsorbets komplett unterging. Keine Mühe mitzuhalten hatte dagegen der Moscato von Giacomo Bologna – ihn fanden wir unter den tollen offenen Weinen.