Baur au Lac
Volltreffer! Das «Baur au Lac» hat sein Zweitrestaurant neu gestylt und liebevoll umgetauft. «Baur’s» heisst die (Edel-)Brasserie, und sie trifft offenbar ziemlich genau den Zeitgeist: Die vielen (eher kleinen) Tische sind alle besetzt, der Dining Counter ebenfalls. Freut auch den Besitzer: Andrea Kracht himself, Präsident von «The Leading Hotels of the World», hat sich um das neue Konzept gekümmert, unterstützt von Designern, die sonst nur in Weltstädten bauen. GaultMillau-Punkte gibt’s auch: 13 Stück, weil das Brasserie-Konzept mit erstklassigen Produkten und grosser Perfektion umgesetzt wird.
Wir wissen, dass Rib Eye, Tenderloin und Wagyu vom heissen Grill Spezialitäten des Hauses sind. Aber wir wandten uns trotzdem dem Seafood zu: hausgeräucherter Bio-Lachs und präzis gegrillte Langustinen zum Start. Ein längst vergessenes Gericht, Meeresfrüchtegratin Thermidor, im Hauptgang. Wer mag, pimpt diesen Eintopf noch mit einem Hummer auf (plus 28 Franken). Bester Fischgang: eine schlichte Sole à la meunière.
Das «Baur’s» steht im Stadtzentrum. Also gibt’s beim Thema «Vegi & vegan» kein Entweichen. Sonderwünsche werden klaglos erfüllt: Selbst ein laktosefreier Risotto zum wunderbaren Ossobuco ist zu haben, serviert mit einem laktosefreien Jus. Kontrapunkt zu so viel Gesundheitssinn: Foie-gras-Terrine, Entenleber zum Wagyu-Burger, Rillette vom Schwein, Pata negra. Brasserie-Gerichte halt.
Natürlich punktet das traditionsreiche, sehr elegante «Swiss Deluxe Hotel» auch auf vermeintlichen Nebenschauplätzen. Nachwuchs-Sommelier Marc Almert (sie nennen ihn «Weltmeister») hat eine kluge Karte zusammengestellt, mit Trouvaillen aus der hauseigenen Weinhandlung.
Auch 20 Zigarren liegen im gediegenen Fumoir im Humidor, darunter eine «1844». Richtig: Das ist das «Baur au Lac»-Gründungsjahr.