Bären
Im bernischen Seeland in Utzenstorf vor den Toren Solothurns steht ein behäbiger Landgasthof mit feudalen Stuben und Sälen sowie einem prächtigen Garten unter Platanen. Hier wirtet in der 14. Generation (!) Familie Thommen. Am Herd steht heute Chef Martin, der bei «Chrüter-Oski», Horst Petermann und André Jaeger gearbeitet hat. Wir sind auf dem Land, also ist die Speisekarte nicht zu knapp: Solothurner Wy-Süppli («für Gäste aus dem Nachbarkanton»), Swiss-Alpine-Lachs, Spargeln von der Donau oder dem Seeland, feine Morchel-Tortelli, ein Kalbssteak und Kalbsmilken aus dem Emmental gehören zum Angebot. Auch das Poulet im preiswerten «Bären-Menü» (mit Bärlauchrisotto und Spargelspitzen) stammt aus dem Seeland.
Ein paar Gerichte sind von der «Bären»-Karte nicht wegzudenken. Die Utzenstorfer Bachforellen («die mit den roten Punkten»), von der Familie Hostettler im nahen Kräiligen geliefert. Thommen: «Die Forellen bleiben vier Jahre im Teich, bis sie die richtige Grösse erreicht haben, wachsen ohne Kraftfutter auf, die Qualität ist hervorragend.» Zubereitung? «Bleu» (mit Haselnussbutter) ist der Klassiker, gebraten in der Pfanne (mit schäumender Butter) die Alternative – und «geknüpft & gebacken» (mit Mayo) der Geheimtipp. Grossvater Thommen hat das Rezept geschrieben, der Enkel verwaltet es mit Respekt.
Als Gruss aus der Küche servierte er uns eine Rindfleischterrine mit Brunoise und ein Gläschen Gurkencreme. Beim gemischten Salat lag die italienische Sauce knapp an der Wahrnehmungsgrenze, Lob verdiente dagegen der Teller mit Burrata, kleinen Tomaten, Serranoschinken und Avocadopesto mit Basilikum. Grosszügig portioniert war das tranchierte Entrecote vom Black-Angus-Rind an Rotweinsauce mit Sommergemüse und Carnaroli-Risotto. Und perfekt die Béarnaise zum Rindsfilet vom Grill mit Pommes allumettes und Gemüse.
Passend zu einem Landgasthof gab’s am Schluss eine Crema catalana mit einem wunderbar frischen Fruchtsalat. Die Weinkarte führt viele Crus aus der Schweiz und den umliegenden Ländern. Alles perfekt also? Nur fast: Der Service war gestresst, missgelaunt und unkonzentriert.


Im bernischen Seeland in Utzenstorf vor den Toren Solothurns steht ein behäbiger Landgasthof mit feudalen Stuben und Sälen sowie einem prächtigen Garten unter Platanen. Hier wirtet in der 14. Generation (!) Familie Thommen. Am Herd steht heute Chef Martin, der bei «Chrüter-Oski», Horst Petermann und André Jaeger gearbeitet hat. Wir sind auf dem Land, also ist die Speisekarte nicht zu knapp: Solothurner Wy-Süppli («für Gäste aus dem Nachbarkanton»), Swiss-Alpine-Lachs, Spargeln von der Donau oder dem Seeland, feine Morchel-Tortelli, ein Kalbssteak und Kalbsmilken aus dem Emmental gehören zum Angebot. Auch das Poulet im preiswerten «Bären-Menü» (mit Bärlauchrisotto und Spargelspitzen) stammt aus dem Seeland.
Ein paar Gerichte sind von der «Bären»-Karte nicht wegzudenken. Die Utzenstorfer Bachforellen («die mit den roten Punkten»), von der Familie Hostettler im nahen Kräiligen geliefert. Thommen: «Die Forellen bleiben vier Jahre im Teich, bis sie die richtige Grösse erreicht haben, wachsen ohne Kraftfutter auf, die Qualität ist hervorragend.» Zubereitung? «Bleu» (mit Haselnussbutter) ist der Klassiker, gebraten in der Pfanne (mit schäumender Butter) die Alternative – und «geknüpft & gebacken» (mit Mayo) der Geheimtipp. Grossvater Thommen hat das Rezept geschrieben, der Enkel verwaltet es mit Respekt.
Als Gruss aus der Küche servierte er uns eine Rindfleischterrine mit Brunoise und ein Gläschen Gurkencreme. Beim gemischten Salat lag die italienische Sauce knapp an der Wahrnehmungsgrenze, Lob verdiente dagegen der Teller mit Burrata, kleinen Tomaten, Serranoschinken und Avocadopesto mit Basilikum. Grosszügig portioniert war das tranchierte Entrecote vom Black-Angus-Rind an Rotweinsauce mit Sommergemüse und Carnaroli-Risotto. Und perfekt die Béarnaise zum Rindsfilet vom Grill mit Pommes allumettes und Gemüse.
Passend zu einem Landgasthof gab’s am Schluss eine Crema catalana mit einem wunderbar frischen Fruchtsalat. Die Weinkarte führt viele Crus aus der Schweiz und den umliegenden Ländern. Alles perfekt also? Nur fast: Der Service war gestresst, missgelaunt und unkonzentriert.