Lange Reihen festlich gedeckter Tische, flankiert von grossen Korkeichen und dezent erhellt von dutzenden Kerzen, die die Räumlichkeit in warmes Licht tauchen. Dazu sanfte, elektronische Musik und mittendrin eine Bar, eine Küche sowie eine kleine Backstube. In der Markuskirche im Berner Breitenrainquartier findet derzeit ein gleichnamiges Pop-up statt, das die Kirchenbänke durch ein Restaurant ersetzt hat – und dabei so imposant und grossstädtisch wirkt, als wäre der Schauplatz stattdessen in New York. «Als wir das Angebot erhielten, war sofort klar: Das müssen wir machen», so Mitinitiator Bruno Bucher, der nebenbei den hervorragenden Schweizer Cidre «Heftig» produziert. «Unsere einzige Bedingung: Carte blanche!» Das Programm für die teilweise über 200 Gäste pro Abend: Eine Runde Antipasti, gefolgt von einigen Zwischengängen, einem Hauptgang, Käse und Dessert. Donnerstags bis samstags gibts das grosse Menü auf Reservation, Sonntagmittag ein kleineres, während Mittwoch- und Sonntagabend lockerer Barbetrieb herrscht mit kleiner Karte – auch für «Walk-ins».

Was in der «Markuskirche» auf den Tisch kommt, stammt aus befreundeten Landwirtschaftsbetrieben. «Das Menü ändert ständig – es gibt einfach, was wir haben», so Bucher über die Grundidee. Konkrete Beispiele: Siedfleischsalat mit Apfelkren. Gerollter Spitzkohl, gefüllt mit Mascarpone und Sauerkraut. Agnolotti mit einer cremigen Füllung aus Hagebutte in einer eleganten Brodo aus geschmorten Zwiebeln. Oder Brasato mit Rosenkohl, Speckwürfel, Pastinaken und Champignons. «Die Rinder, Schweine und Lämmer haben wir ganz verarbeitet, teilweise zu Salami, Chorizo, Mostbröckli und Fleischkäse. Darüberhinaus haben wir den Überschuss von diversen Bio-Betrieben aus der Region für das Pop-up eingemacht: Pelati, Artischocken, Sauergurken, Kabbis oder Pfirsich», so Bucher. Das Sauerteigbrot kommt ebenfalls aus eigener Produktion: «Wo wir auftauchen, stellen wir einen Brotbackofen hin – unsere Sauerteigmutter begleitet uns schon seit 15 Jahren.»

Markuskirche Bern

Sie sind verantwortlich für das Pop-up in der Markuskirche: Katrin Jordi, Simon Rudaz, Bruno Bucher, Martin Schöni und Silvan Hug (v.l.n.r.).

Markuskirche Bern

Ein raffiniertes Wohlfühlgericht als Primo: Agnolotti mit Hagebutte-Füllung in einer Brodo aus geschmorten Zwiebeln.

Der Ablauf des Abends ist clever gestaltet und sorgt für Leben in den grossen, eher starren Räumlichkeiten: Den Apéro gibts an der Bar, die darauf folgenden Gänge am Tisch. Für Dessert und den Käse vom Thuner Affineur Christoph Bruni stehen Buffets im Eingangsbereich der Kirche bereit. Und wer möchte, holt sich die passende Weinflasche direkt von den Regalen mit über 300 (!) Positionen im hinteren Bereich der Kirche. «Wir haben unseren Lieblingsweinhändlern gesagt: Bringt, was ihr wollt – rund 20 verschiedene Weine, gerne auch Raritäten. Die Bandbreite reicht nun von klassischeren Weinen bis hin zu Naturweinen», erklärt Bucher. Um ein solches Projekt zu stemmen, braucht es ein starkes Team: Katrin Jordi (ehemals «Haberbüni», «Hallers Brasserie») ist die erfahrene Küchenchefin, Martin Schöni ein Catering-Tausendsassa. Mit Simon Rudaz betreibt Bucher bereits seit Jahren die Sommer-Beiz «Serini Eichholz» und für die ausgeklügelten Drinks sorgt Barkeeper Silvan Hug (ehemals «Asino» und «Kapitol»).

 

Kontakt
Zur Markuskirche
Tellstrasse 33
3014 Bern
https://markuskirche.be/
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Öffnungszeiten
Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr
Sonntag ab 11.30 Uhr
Das Pop-up dauert bis am 14. Januar.

 

Preise
Menü komplett 98 CHF (ohne Käse 88 CHF)

 

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