Text: Jana Liebi
Fernblick auch für schwache Nerven. Man muss nicht immer auf die höchsten Gipfel steigen oder schmale Grate überwinden, um ein grandioses Alpenpanorama zu erleben. Auf dem Spitz des Rinderbergs (2004 M. ü. M.) angekommen, bleibt Zeit für ein paar Fotos, bevor es losgeht. Von der Station führt ein Pfad zum höchsten Punkt des Rinderbergs. Der Panoramawanderweg eignet sich perfekt für Familien und alle, die ein wenig Höhenangst haben. Hier wandert man mit spektakulärer Aussicht über das Saanenland und Simmental dem Gandlouenengrat entlang. Vor einem breiten sich die Berner und Waadtländer Alpen aus. Auf dem Weg Richtung Hornberg grüsst in der Ferne das Diablerets-Massiv.
Die Sonnenterrasse des «Berghotel Hornberg» mit grandioser Aussicht zieht viele aus dem Tal an und lädt zum Verweilen ein.
Jodler-Rösti auf der Chalet-Terrasse. Nach etwa einer Stunde taucht zwischen den Tannen der Teller-Skilift auf, der im Winter zum Hühnerspiel führt. Am Fuss des Lifts liegen das «Berghotel Hornberg» und das «Hotel Hornflueh». Ländlermusik begrüsst uns, als wir vorbeispazieren. Die Terrassen sind gut besetzt, denn auch im Sommer zieht es viele in die Saaner Berglandschaft. Wer Lust auf Rösti hat, ist im Hornberg goldrichtig, sie ist frisch, die Kartoffeln von Hand geschält und gerieben. «Besonders beliebt ist unsere Jodler-Rösti mit Rindsentrecôte, gedämpften Tomaten und hausgemachter Kräuterbutter», verrät Gastgeberin Franziska Neuhaus.
Über saftig grüne Wiesen führt der Wanderweg bis nach Schönried.
Die Jodler-Rösti mit Rindsentrecôte und hausgemachter Kräuterbutter ist besonders beliebt.
Nach der Wanderung lässt man sich gerne in die weichen Sessel des «GoldenPass Express» fallen.
Belle-Epoque-Feeling! Nach der Stärkung führt der Wanderweg weiter über grüne Wiesen entlang des Blumenwegs, ein Muss für alle Blumen- und Kräuter-Fans. Am Horneggli angekommen, gönnt man sich einen wohlverdienten Aperol Spritz oder ein Panaché, bevor es mit dem Sesseli hinunter nach Schönried geht. Dort gibt es Zug- und Busanschluss in Richtung Montreux oder zurück nach Zweisimmen. Besonders zu empfehlen: die Fahrt im Belle-Epoque-Zug «GoldenPass Express». In den komfortablen Waggons fühlt man sich auch verschwitzt wie eine Figur aus einem Agatha Christie-Roman, egal ob 1. oder 2. Klasse. Da der Belle-Epoque-Zug nur zwischen Zweisimmen und Montreux verkehrt, ist ein Umstieg in Zweisimmen auf den regulären BLS-Zug notwendig. Wer lieber ohne Umsteigen reist, nimmt den GoldenPass Express, der als Direktverbindung zwischen Interlaken, Gstaad und Montreux verkehrt - mit ebenso spektakulärer Aussicht.
Mit einem Nussgipfel geht’s besser. Der Nussgipfel aus der «Bäckerei Mann» in Oberwil ist weit über das Simmental hinaus bekannt. Tipp für alle, die mit dem Auto anreisen: Unbedingt einen Zwischenstopp einlegen, sich mit den Einheimischen in die Schlange stellen und anschliessend auf dem Berg den vielleicht besten Nussgipfel im Kanton Bern geniessen – es sein denn, man hat ihn nicht schon im Auto aufgegessen.
www.berghotelhornberg.ch
www.hotel-hornfluh.ch
www.mann-baeckerei.ch
Fotos: Nicole Schafer, HO