Golfen am Vulkan. Die Warnung kommt vom Chef: «Aufgepasst! Unser Platz ist nicht einfach zu spielen», sagt Victor Saez, Ritz-Carltons Golf Director auf Teneriffa. Der smarte Spanier übertreibt nicht: «Abama Golf» wurde an den Ausläufern des Vulkans «Pico del Teide» gebaut. 25 000 Palmen, 300 verschiedene tropische Pflanzenarten und 22 (!) Seen säumen den Weg. Viele Spielbahnen führen steil bergauf, und auf Meereshöhe fliegt der kleine Ball eh deutlich weniger weit als «geplant». Die modernen Carts sind mit GPS ausgerüstet, die Position jedes Flights ist auf dem Laptop oder gar auf dem Handy (!) des Direktors zu sehen. «Gibt’s Probleme, schicke ich meine Marshalls los», lacht Victor, «mehr als viereinhalb Stunden darf eine Runde nicht dauern.» Dann trifft man sich im traumhaft gelegenen Clubhouse mit der grossen Terrasse mit Blick über den Atlantik und nach La Gomera. Auf eine Cerveza (Bier), auf einen Teller Jamon Iberico. Tipp für den Sommer vom Chef: «Um 17 Uhr abschlagen. Die Hitze ist weg. Man drivt in den Sonnenuntergang hinein und geht spät essen – was in Spanien üblich ist.» Golf auf Abama hat seinen Preis: 200 Euro (inkl. Cart), 135 Euro für Hotelgäste. Das ist deutlich teurer als auf allen anderen Plätzen auf Teneriffa.

 

Kabuki & «M.B.» Das Ritz-Carlton Abama (besonderes Kennzeichen: Terracotta-rote Gebäude) ist in erster Linie ein Golfhotel. Aber über dem riesigen Resort leuchten Sterne. Michelin-Sterne! Der Baske Martin Berasategui, 55, ist der grosse Star. Er selber kocht am Hauptsitz seines Imperiums. Aber er schreit für «M.B. Restaurant» (mit Meersicht) die Karte, hat einen seiner besten Chefs abdelegiert (Erlantz Gorostiza) und kommt alle zwei Monate vorbei. Seine Kreationen sind spanisch-frech (Jakobsmuscheln  mit Blutwurst), die Preise für ein Zweisterne-Lokal freundlich: 130 Euro für das grösste Menü des Maestros. Chef Martin kriegt Konkurrenz im eigenen Resort. Das japanische Restaurant «Kabuki» ist zum eigentlichen Hotspot aufgestiegen. Zwar steht kein einziger Japaner an der Theke oder am Grill, aber Ricardo Sanz, in Madrid ein Star, hat sie spanischen Jungs ausgezeichnet ausgebildet. Das «Menu Kabuki» (für 107 Euro)? Wir tauchen die salzigen Edamame in eine aufgeschäumte Soja/Sesamsauce. Zu Austern gibt’s Ponzu, zu grossartugen Schwertmuscheln («moluscos») ein paar Tropfen Yuzu. Bei den vier Zwischengängen imponieren die dünn aufgeschnittenen Carabinero mit Sushi-Reis. Und weil hier Produkte der Insel geschickt ins japanische Menü integriert werden, gibts «peto», einen kräftigen lokalen Fisch, zum Tatar geschnitten und mit Limes Koriander und Chili mutig gewürzt. Nach einer grosszügigen Sushi-Variation schliesslich «Niku»: Im «hot pot» brutzeln eine kräftige Dashi und Pilze; kurz eingetaucht werden dünne Wagyu-Scheiben. «Fondue auf japanisch», lacht der Kellner fröhlich. Acht weitere Restaurants gibt’s im Resort, Verhandlungen mit einem weiteren Star-Chef sind schon weit fortgeschritten.

 

«Picnic on the Beach». Im «Ritz-Carlton Abama» wohnen alle Gäste gut (469 geschickt renovierte Zimmer, ab 250 Euro, inklusive Frühstücksbuffet) –und einige besser: Die «Tagors»-Villen etwa sind so etwas wie die VIP-Zone im Resort, mit Concierge-Service und eigenem Pool. Ruhe-Pool, denn Kinder sind hier nicht erwünscht (sie trösten sich am grossen Kids-PoTanzol). Empfehlenswert auch die Zimmer auf dem «Club Level» im zehnten Stock. Ein kleines Restaurant gehört dazu; Buffet fast rund um die Uhr, Drinks werden nicht verrechnet. Magische Orte im Resort? El Mirador für ein Dinner bei Sonnenuntergang. Und die kleine «Private Beach», erreichbar über eine Mini-Seilbahn. Natürlich wird auch am Strand geschlemmt: «Picnic on the beach» heisst das Angebot; Astronomen picknicken mit, erklären, was denn so am Nachthimmel glüht.

www.ritz-carlton.com/abama