Beach Resort 2.0 Direkt am Lago Maggiore lag das Swiss Deluxe Hotel «Eden Roc» schon immer. Leider war das von den Zimmern und Suiten nicht immer so klar zu erkennen: Düstere Milchglas- Balustraden versperrten auf den Balkonen unerklärlicherweise die freie Sicht auf den See. Tempi passati! 46 Zimmer wurden über den Winter für 25 Millionen Franken zurück- und umgebaut. Hausdesigner Carlo Rampazzi, sonst eher ein Freund der grellen Farbtöpfe, nahm sich auf ausdrücklichen Wunsch der Besitzerin Ursula Bechtolsheimer-Kipp zurück. Die neuen Zimmer und Suiten sind elegant-zurückhaltend gestaltet, die grosszügigen Balkone beeindrucken, und die Sicht auf den Maggiore ist dank der neuen Glasscheiben grossartig. Eden Roc 2.0 Beach Resort 2.0.

Filigrane Segelyacht. Und der «Otter». Das «Eden Roc» gleicht gemäss Selbstdeklaration «einer filigranen Segelyacht», und das Versprechen «Beach Resort» wird zu 100 Prozent eingehalten. Palmen im Prachtsgarten, drei grosszügige Pools, eigener Jachthafen, Dutzende von Instagram-tauglichen Sonnenschirmen (inspiriert von den berühmten «Ceramiche San Rocco» in Ascona), und auch auf dem Wasser ein grosszügiges Angebot. Bei den üblichen Surfbrettern, SUP-Brettern, Kanus und beim Bananaboot bleibt’s nicht. Eine beeindruckende Riva-Bootsflotte steht zur Verfügung, und so richtig Spass macht ein sehr zeitgeistiger Neuzugang: Der «Otter», eine Art E-Bike auf dem Wasser. Dank einem «E-Motörli» ist man auf dem Maggiore erstaunlich schnell unterwegs. Und eine Liegefläche für zwei fürs Sonnenbad hat’s auch.

Pressebilder Hotel Eden Roc, Ascona

La Casetta: Clubsandwich, Burger, Pommes und noch viel mehr.

Marco Campanella 2025:

Der stille Star im Haus: «Koch des Jahres» Marco Campanella, 19 Punkte.

Pressebilder Hotel Eden Roc, Ascona

Chillen an bester Lage: Die eleganten Terrassen der neuen Zimmer.

Erst Check-in, dann «La Casetta». Im «Eden Roc» bin ich regelmässig zu Gast, und das Ankunftsprotokoll ist immer gleich. Erst Check-in, dann ins «La Casetta». Ein geschichtsträchtiger und magischer Ort, mit schattiger Terrasse über dem Wasser. Für mich der schönste Ort im Resort. Die Karte (Pasta e Pesce) ist auf den ersten Blick einfach, aber die Umsetzung erstklassig: Nicola Montalti hantiert in der wohl kleinsten Küche der Schweiz. Pasta ist sein Ding: Risotto mit Gamberi Rossi aus Mazara del Vallo. Linguine aus Gragnano alle Vongole. Ein paar Zitronen-Spritzer sind immer dabei, für die Sommerfrische. Pesce? Der Gast sucht sich an der Fischtheke sein Wunsch-Exemplar aus. Hummer, Scampi, Black Tiger, Mazzancolle, Branzinio, Rana pescatrice und Seezungen liegen in aufregender Frische auf Eis; Chef Nicola besorgt den Rest.

Pressebilder Hotel Eden Roc, Ascona, TI

Hier ist das Resort am schönsten: «La Casetta», Pasta und Pesce direkt am Wasser.

Die Campanella-Magie. Grosse Resorts leisten sich grosse Chefs, vorzugsweise aus der 19-Punkteliga: Das «Les Trois Rois» in Basel (Peter Knogl), «The Dolder Grand» in Zürich (Heiko Nieder) – und auch das «Eden Roc»: Marco Campanella ist der Shootingstar im Land, mit 33 Jahren der jüngste Chef in der allerersten Liga. Das «La Brezza» ist sein Revier, und in seinem «Menu Inspirazione», serviert auf der Seeterrasse, bestätigt er seinen erstklassigen Ruf. Highlights: Fingerfood vom anderen Stern zum Start. Verblüffende Variationen von Lostallo-Lachs und vom norwegischem Scampo. Sisteron-Lamm. Der Chef und seine jungen Köche («one band, one sound») arbeiten an einer perfekten Sauce schon mal drei Tage lang. Ihre Geheimwaffe: Die Salzlake! Campanella geht mit dieser Technik genial um.

Salvatore aus Sizilien. Auch im Zweitrestaurant «Eden Roc» schreibt ein erstklassiger Koch die Karte: Executive Chef Salvatore Frequente. Ravioli del plin mit geräuchter Paprika und Jersey Blue, Spaghettone mit Gambero Rosso und Ricci di mare. Ein Gericht aus Salvatores Heimat Sizilien. Er kümmert sich auch ums grosszügige Frühstücksbuffet und um die bei den Gästen beliebte «Serata Ticinese»: Tessiner Charcuterie, Gazpacho mit Tessiner Tomaten. Ossobuco mit Polenta. Auffallend in allen Restaurants: Der hervorragende Service. Im «La Marina» (mit Traumterrasse) liegt eine Art «Tutti frutti»-Karte auf: Hummus, Muhamarra, Dim Sum, Pasta, Risotto, Branzino und Veganes. Eine echte Challenge für Chef Giuseppe Trentadue, beliebt bei den Gästen.

Klimaneutrale Energieversorgung. Die Besitzerfamilie legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, propagiert hartnäckig «Moving Mountains»-Gerichte in allen Restaurants und sorgt vor allem für klimaneutrale Energieversorgung. Herzstück ist ein Heiz- und Kühlsystem, das dank der Nutzung der natürlichen Temperaturunterschiede des See- und Grundwassers eine CO2-neutrale Energieversorgung ermöglicht. Zwei Chefs leiten das Resort: General Manager Markus Tauss (vorher «Cresta Palace», Celerina) ist der neue Mann an der Front. Im Hintergrund zieht wie immer CEO Leo Maissen die Fäden und baut das «Eden Roc» im nächsten Winter weiter um.

 

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