Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Thomas Buchwalder und Rémy Steiner
«Das unheimliche Line-up der Köche.» Bad Ragaz weiss, wie man Feste feiert. Immerhin wurde das Resort nach 1999 und 2010 bereits zum dritten Mal als GaultMillaus «Hotel des Jahres» ausgezeichnet. Eine etwas langweilige Entscheidung? «Nein», sagt Chefredaktor Urs Heller, «das Grand Resort erreicht immer wieder neue, verblüffende Meilensteine, ruht sich nie auf Lorbeeren aus, entwickelt sich immer weiter.» Die Milestones diesmal? Heller: «Die glanzvolle Renovation des «Quellenhofs». Und das unglaubliche Line-up der Köche. So eine Dichte an Top-Chefs unter einem Dach hat niemand im Land aufzuweisen». (Grosses Bild oben: v.l. Uwe Liebminger (CMO Carl F. Bucherer), Silvio Germann («Igniv»), Urs Heller (GaultMillau Schweiz), Sven Wassmer («Memories») und Marco Zanolari (General Manager Grand Resort Bad Ragaz).
Ein «Hattrick» für Renato Wüst. Beim offiziellen Shooting rund um die «Siegeruhr» von Titelsponsor Carl F. Bucherer im Park wurde es eng. Executive Chef Renato Wüst wurde gefeiert; er schaffte den «Hattrick», war bei allen drei Auszeichnungspartys am Herd. Und natürlich die beiden jungen Köche Sven Wassmer und Silvio Germann, die dieses Jahr aufsteigen in die 18-Punkte-Liga. Urs Heller in seiner Laudatio vor 100 Gästen: «Sven Wassmer ist definitiv im Resort angekommen. Er ist mit sehr vielen Vorschusslorbeeren gestartet und zeigt jetzt mit seiner alpinen Schweizer Küche, was er draufhat. Silvio Germann hat das unkomplizierte, familiäre «Igniv»-Konzept seines Chefs Andreas Caminada zur Perfektion entwickelt. Wir wollen ihm den 18. Punkt nicht länger vorenthalten.» Die Reaktion der Starchefs? Sven: «Ein unglaublich gutes Gefühl. Es ist genial, mit meinem Team zusammenzuarbeiten.» Silvio: «Ich bin jetzt fünf Jahre hier. Jedes Jahr geht es aufwärts. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützen.»
Sushi & Sashimi, Oona-Kaviar & Tomahawk. Nubya sang, Sven Epiney moderierte – und alle Köche mussten sofort nach der Siegerehrung wieder ran. Flying Dinner auf der Terrasse für die Gäste. Billecart Salmont Brut Réserve-Champagner aus der Riesenflasche (6l Methusalem). Waffeln, Eigelb und Oona-Kaviar No. 103. Sushi, Sashimi und California Rolls von Sushimaster Dong Xu. Tomahawk und Entrecôte vom riesigen Smoker. Cheesecake von Pâtisser Andy Vorbusch. General Manager Marco Zanolari (kriegte zur Feier des Tages wie CEO Patrick Vogler eine exquisite Carl F. Bucherer-Uhr): «Die GaultMillau-Auszeichnung bedeutet uns sehr viel. Das ganze Team hat hart dafür gearbeitet. Jetzt hoffe ich, dass möglich viele Schweizer Gäste vorbeikommen, um das neue «Hotel des Jahres» kennenzulernen.» Im Corona-Jahr haben auffallend viele Romands das Grand Resort entdeckt. Zanolari: «Wir mussten alle unser Französisch ganz schön aufpolieren.»
Der Höcklistein-Merlot der Familie Schmidheiny. Die Party vor der Party? General Manager Marco Zanolari lud alle bisherigen Preisgewinner und Freunde von den Swiss Deluxe Hotels am Vorabend der Fete zu einem Diner ins «Memories» ein. Sven Wassmer begeisterte die Gäste mit Saibling, Felchen, Knollensellerie (genial!) und Angus Rind, seine britische Frau Amanda zeigte, dass sie sich auch in der Schweizer Weinszene blendend auskennt. Highlights: Completer und Föhnbeerenauslese von Martin Donatsch, Pinot Noir von den Gantenbeins, zwei Granaten aus der Grossflasche (Doppelmagnum): Blanc de Noir von Patrick Adank, Pinot Noir Chalofe von Tom Litwan aus dem Aargau (!). Angenehme Überraschung: Der «Höcklistein»-Merlot aus Rapperwil-Jona. Das Weingut gehört Grand-Resort-Besitzer Thomas Schmidheiny, Tochter Lisa ist die Oenologin in der Familie.
Eine neue Flinte für Heinz Hunkeler. Small Talk-Themen der General Managers? Heinz Hunkeler tauscht das luxuriöse Ambiente seines «Kulm Hotel» St. Moritz mit dem kargen Leben in der Berghütte und ist schon ganz unruhig: Am Donnerstag geht es los mit der Bündner Hochwildjagd! «Gämse gut», vermeldet der leidenschaftliche Waidmann und freut sich über das Geburtstagsgeschenk seiner Frau Jenny: eine neue Flinte! «Dolder Grand»-Chef Marc Jacob hat in den Corona-Monaten neue Talente entdeckt: Er setzt seinen Sauerteig selber an («der zweite Versuch ist gelungen»), rollt den eigenen Pizzateig aus. Ehefrau Hanne und die Kids sind begeistert.