Text: Pascal Grob | Fotos: Pascal Grob, Esther Michel

«Just Eat» ist Schweizer Marktführer, kooperiert mit über 5000 Restaurant-Partnern und hat eineinhalb Millionen aktive Users auf der Plattform. Wie stellt ihr sicher, dass alles reibungslos funktioniert?

Wir sind sehr gut aufgestellt mit knapp 1000 Fahrerinnen und Fahrern landesweit. Ausserdem denken viele bei der Farbe Orange an Holland, wir leiten den Markt aber von hier, um näher bei den Restaurants und Leuten zu sein. Jeder Betrieb hat bei uns eine Ansprechperson, zusätzlich arbeiten am Standort Zürich etwa 160 Personen und betreiben unter anderem auch ein Customer Care Center, das unseren Usern oder Partnern bei Problemen sofort weiterhelfen kann – sei es ein kleiner Familienbetrieb oder eine internationale Restaurantkette.

 

Worin unterscheidet ihr euch sonst noch so von der Konkurrenz?

Der grösste Unterschied: Alle Personen, die für uns ausliefern, sind auch bei uns angestellt. Sie sind versichert, werden von uns ausgebildet und kriegen das gesamte Equipment zur Verfügung gestellt: Jacke, Tasche und ein Velo. Zusätzlich arbeiten alle im Stundenlohn. Falls also mal nicht so viele Bestellungen reinkommen, kriegen sie trotzdem denselben Lohn, was ultimativ zu weniger Stress führt. Ausserdem sind wir stolz, 80 Prozent aller Postleitzahlen in der Schweiz mit Food Delivery abdecken zu können.

Lukas Streich Just Eat

Lukas Streich ist seit zwei Jahren Chef von «Just Eat» (ehemals «Eat.ch») in der Schweiz.

Und weshalb nun noch die Kollaboration mit «Züri isst»?

Wir wollten dem Zürcher Publikum etwas Nicht-Alltägliches anbieten – etwas, das es bisher so noch nicht gab. Und gleichzeitig auch zeigt, dass Food Delivery mehr sein kann als nur Pizza Margherita und Burger, die zu den Bestsellern im Kanton Zürich gehören. Mit «Züri isst» haben wir den idealen Partner gefunden, der all diese innovativen Restaurants für unsere exklusive Kollaboration gewinnen konnte. Bis auf eine Ausnahme alles Lokale, die ihre Gerichte zum ersten Mal ausliefern werden.

 

Silex, Kin, Soi Thai – ein ziemlich starkes Line-up, wo Gäste auch für das Restaurant-Erlebnis hingehen.

Ja, das Ambiente und schön angerichtete Teller können wir natürlich auch mit dieser Kollaboration nicht anbieten. Worauf wir aber achten: Die sogenannte «Food-in-bag»-Zeit soll maximal zehn bis zwölf Minuten betragen, damit die Gerichte in einem einwandfreien Zustand zu Hause ankommen. Ausserdem haben wir zusammen mit «Züri isst» die Restaurants ein bisschen darauf sensibilisiert, was sich für Food Delivery eignet. Und dann kommt noch das dazu bestellbare Wein-Pairing von «The Bottle Shop», das die ganze Sache abrundet.

Food Delivery war während dem Lockdown populärer denn je. Wie habt ihr die Zeit miterlebt?

Zu Beginn der Pandemie, war nicht klar, ob Food Delivery überhaupt weiterhin erlaubt sein würde. Schliesslich haben wir aber natürlich massiv profitiert, als plötzlich alle Restaurants temporär schliessen mussten. Und erstaunlicherweise sind die Bestellungen bis heute kaum zurückgegangen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Viele Business-Entwicklungen im Bereich Food Delivery sind dank Corona viel schneller passiert, als wir das erwartet hätten. Dafür kam die Innovation ein bisschen zu kurz.

 

Gutes Stichwort. Woran arbeitet ihr gerade bei «Just Eat»?

Aktuell beschäftigen wir uns mit der Frage, an welchen Orten wir den Bestell- und Bezahlprozess schneller streamlinen können. Beispielsweise in Fussballstadien, wo Leute an Essensständen über unsere App bestellen und bezahlen können und sich die Wartezeit so dank einer Pick-up-Linie deutlich verkürzen würde. Auch Freibäder und Festivals wären für sowas interessant. Das andere grosse Thema: Nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten mit einer Seetang-Beschichtung, die die Essenbehälter wasserfest und gleichzeitig 100 Prozent kompostierbar macht. In Bern haben wir zudem mit «Recircle» einen Testlauf mit wiederverwendbarem Packaging gemacht – ein Thema, das wir sicher auch weiterverfolgen werden.

 

>> GaultMillau, Züri isst und Just Eat spannen zusammen. Wir berichten auf dem Channel Monat für Monat, welches Zürcher Restaurant welche Gerichte für die exklusive «Food Delivery»-Partnerschaft entwickelt hat. Den Start zur grossen Kooperation feiern wir mit der Kick-off-Party im «The Studio» am 24. August an der Dufourstrasse in Zürich.