Interview: Kathia Baltisberger Fotos: Lucia Hunziker

Globus führt 500 Gins im Sortiment. Wie viele davon sind aus Schweizer Produktion?
Ungefähr 40 Gins kommen aus der Schweiz. Wir arbeiten mit sehr renommierten Namen wie Turicum, Dieter Meier oder der Destillerie Studer zusammen. Der Studer Swiss Gold Gin mit Goldflitter läuft vor allem in der neuen delicatessa am Flughafen enorm gut. 

 

Neue Gins schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Wie ist die Situation aktuell? Gibt es noch neue Produkte? 
Der Trend reisst nicht ab. Ich hätte gedacht, es komme langsam zu einer Abflachung, aber das ist nicht der Fall. Es werden fast täglich neue Gins produziert und auf den Markt gebracht. Die neueste Kreation in unserem Sortiment heisst Nakal, ein Gin aus der Westschweiz.
 

David O Halloran Globus

Beim Schweizer Gin setzt Globus vor allem auf Turicum, Deux Frères und Dieter Meier.

Konnten sich alle Schweizer Produkte auf dem Markt behaupten? 
Aus unserem Sortiment ist kein Produkt wieder verschwunden. Wir machen eine strenge Auswahl und was wir aufnehmen, das etabliert sich auch. Wir nehmen aber auch nicht einfach alles auf. Wir verlassen uns auf unsere Partner und fragen in der Gastronomie nach, was dort gut läuft. Was beim Gin zählt, sind Inhalt, Packaging und die Geschichte. So wie beim Young Boys Meister Gin, der mit Schweizer Safran gelb eingefärbt wurde.

 

Wie ist eigentlich die Wahrnehmung von Schweizer Gin im Ausland? 
Bis anhin fokussierten Schweizer Produzenten auf den Schweizer Markt. Da es sich um artisanale Produkte handelt, decken sie kaum den Schweizer Markt ab. Einzelne Produzenten wie Turicum sind aber auf dem Vormarsch im Ausland. Wer expandieren will, muss klug agieren und genau überlegen, wo man wachsen kann. Das ist harte Arbeit und braucht Zeit. Wenn das jemand schafft, dann die Turicum-Jungs. 

 

Welches sind Ihre drei speziellsten Entdeckungen?
Wir haben für Globus exklusiv drei Special Editions mit drei verschiedenen Produzenten: Turicum, Deux Frères und Dieter Meier. Turicum zum Beispiel hat die Botanicals für die Produktion in der delicatessa ausgewählt. Entstanden ist ein Gin mit arabischem Touch. Und es gibt davon nur eine limitierte Anzahl Flaschen. Die beiden Brüder von Deux Frères präsentieren einen sommerlichen, frischen Gin namens Nuit Sanguine – blutige Nacht. Da hat’s 26 Botanicals drin, unter anderem Blutorange. Dieter Meiers Special Edition beinhaltet Produkte aus Argentinien wie Zitrusfrüchte, Brombeeren und ein Weinbrand aus der Malbec-Traube. Produziert wird der Gin in der Schweiz. Auch diese sind beide nur in limitierter Stückzahl erhältlich.
 

David O Halloran Globus

David O'Halloran kommt mit den drei Special Editions an die GaultMillau Garden Party nach Bad Ragaz.

Beim Gin ist ja nicht nur der Gin von Bedeutung, sondern immer mehr auch das Tonic. Welche tollen Schweizer Tonics gibt es? 
Wir arbeiten sehr gut mit Gents Tonic zusammen und haben unser Sortiment jetzt mit dem neuen Swiss Roots Ginger Beer ergänzt. Gents ist für mich der führende Tonic-Produzent der Schweiz. Das Swiss Mountain Tonic verkauft sich aber auch sehr erfolgreich.

 

Was wäre Ihre Empfehlung: Welchen Schweizer Gin mischen Sie mit welchem Schweizer Tonic?
An der GaultMillau Garden Party in Bad Ragaz kreieren wir Drinks aus allen drei Special Edition Gins. Mein liebster Drink ist der Ojo de Gaucho mit dem Dieter-Meier-Gin, Mate Tee und Gents Tonic. Das ist typisch Argentinien. 

 

>> David O‘Halloran, Senior Buyer Wein und Spirituosen bei Globus.