Winzer auf dem Prüfstand. Die besten Waadtländer Winzer präsentieren ihre Weine jedes Jahr einer fachkundigen Jury. Das Goldlabel ist das Ziel – aber nur schwer zu kriegen. Terravin-Präsident Pierre Monachon: «Nur die besten werden zugelassen, nur acht Prozent werden ausgezeichnet.» Aber: Jeder Teilnehmer kriegt detaillierte Angaben über Stärken und Schwächen seines Weins und auf Wunsch auch Support vom erfahrenen Terravin-Oenologen Philippe Corthay. Terravin bestimmt auch, wer offizieller Wein der «Fête des Vignerons» sein darf: Die Weinhäuser Obrist im Lavaux und Badoux im Chablais machten das Rennen. Die «Chasselas de la Fête».

 

Die besten Waadtländer Rotweine. In Solothurn waren diesmal die besten Waadtländer Rotweine auf dem Prüfstand, in der Deutschschweiz noch viel zu wenig bekannt. Die 30köpfige Jury degustierte blind, nur Weinsorte und Region waren bekannt; Flasche und Etikette bekommen die Experten nicht zu sehen. Für die besten vier Winzer gab’s dann einen überraschenden Telefonanruf: Sie machten sich umgehend auf den Weg und nahmen beim feierlichen Lunch im «Alten Stephan» die begehrte Auszeichnung («Lauriers de Platine rouge Terravin») entgegen.

Die Besten unter den 200 (!) Bewerbern:

1. Martial Besson, Cave des Rossillones, Dominoir 2017, La Côte AOC (Bild oben, links).
2. Pierre-Yves Poget, Eucharis 2017, Côtes-de-l’Orbe AOC.
3. Kursner Vins, Valentino, Gamaret 2017, Vaud AOC.
4. Benjamin Morel, De Galléra 2017, Côtes-de-l’Orbe AOC.

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Die vier Gewinner des Wettbewerbs.

«Commandeur de l’Ordre des Vins Vaudois». Ausgezeichnet wurde auch Urs Heller, der Chef von GaultMillau Schweiz (grosses Bild oben, rechts). Pierre Keller, der Ehrenpräsident der Waadtländer Winzer, verpasste ihm gewissermassen den Ritterschlag, ernannte ihn zum «Commandeur de l’Ordre des Vins Vaudois». Er lobte Hellers langjähriges Engagement für die Schweizer Gastronomie, für die Hotellerie und für den Schweizer Wein. «Commandeur» Heller: «Diese Auszeichnung gilt auch dem GaultMillau-Team. Wir sind begeistert über die Leistungen und die Leistungssteigerung der Schweizer Winzer und unterstützen deren Efforts auf all unseren Kanälen. Mir ist es auch ein Anliegen, dass die hervorragenden Weine aus der Westschweiz auch bei uns in der Deutschschweiz möglichst viel Beachtung finden. Erste Erfolge zeichnen sich ab: In den meisten Restaurants und gerade auch bei den Top-Köchen hat der Schweizer Wein einen bedeutend besseren Auftritt als noch vor ein paar Jahren.» Die GaultMillau-Jury wird auch 2019 die «125 besten Schweizer Winzer» vorstellen, auch wenn die Organisation Swiss Wine Promotion diese Arbeit dieses Jahr nicht mehr unterstützen will.

 

Der junge Stefan im «Alten Stephan». Noch einer kriegte einen Sonderapplaus: 15-Punkte-Chef und «Jeune Restaurateur» Stefan Bader, der im «Alten Stephan» mitten in Solothurn für die Sieger kochte: Eine verführerische, rauchige «Solothurner Suppe» zum Start. Dann ein luxuriöser südafrikanischer Scampo 6/9, raffiniert angerichtet auf Rhabarber und knackigem Stangensellerie. Schliesslich Kalbsfilet-Tatar mit venezianischem Kaviar, Steinbutt an raffinierter Tomaten-Beurre blanc, Rindsfilet & Foie gras mit einem ordentlichen Risotto. Die Gäste applaudierten, auch Baders berühmter Vorgänger Andy Zaugg: «Stef war mein bester Lehrling. Ich bin stolz, dass er seine Sache im «Alten Stephan» so gut macht.»