Fotos: Christian Obrecht

Auf leisen Sohlen. Myriam und Johannes Lampert sind nicht mit Getöse ins Rampenlicht der Weinwelt gestürmt, schon eher auf Samtpfötchen. Johannes hat zwar eine Winzerlehre absolviert, hat sich aber zuerst gar nicht vorstellen können, Selbstkelterer zu sein. Lieber hat er seine Arbeitskraft und sein Know-how in den Dienst anderer Winzer gestellt. Bis auf den Tag, an dem er zusammen mit Myriam seine ersten beiden Fässchen Pinot Noir gekeltert hat. «Aus Spass, mehr versuchshalber für meine Freunde und die Familie.» Der Wein hat dann weit über den Freundeskreis hinaus von sich reden gemacht. 2020 folgte ein frischer Weisswein, der Blanc de Noir.

Ticket zum Genuss. Der Vater von Johannes sowie sein Grossvater haben ihre Trauben früher an verschiedene Kelterbetriebe verkauft. So gibt es heute noch grosse Herrschäftler Weine, die Trauben von Lamperts beinhalten. In Zukunft möchten Myriam und Johannes alle eigenen Trauben zu Wein veredeln. Aber in Jenins wird nichts überstürzt. Gewiss wird man in ein paar Jahren mehr von den Flaschen mit der poppigen Schrift sehen. Geformt sind sie wie ein Ticket, denn es gilt: Eine Lampert-Flasche ist ein Ticket zum Genuss. Findet auch die GaultMillau-Weinjury und zeichnet die Lamperts als «Rookie des Jahres» aus.
 

Lamperts Rookies des Jahres

Der Pinot Blanc Brut der Lamperts ist ein Schäumer ohne Dosage.

Pinot Noir Lamperts

Der Pinot Noir ist der Signature Wine von Myriam und Johannes Lampert.

Neu: Bubbles. Auf Anfang Mai ist ein neues Produkt erschienen, auf das man lange gespannt war: Der Pinot Blanc Brut, ein Schäumer ohne Dosage, den man sich aus der Hand reissen wird.  Neben dem Pinot Noir, der auch bei Lamperts das Rückgrat der Produktion ist, steht der Merlot im Sortiment, schön ausgereift und voller Eleganz, was nicht allen mit dieser Sorte gelingt. Über mangelnde Auslastung können sich Lamperts nicht beklagen. Sie halten nämlich in der Art der früher vorherrschenden gemischten Landwirtschaftsbetriebe 150 Schafe.

Gleichberechtigung. Myriam und Johannes sind ein sympathisches junges Paar, in ihrem Haus im Jeninser Dorfkern tummeln sich drei Kinder im Primarschulalter. Myriam kommt ursprünglich aus dem Detailhandel, hat in der Landi Landquart gearbeitet. Bald haben sich dort die Einkäufe von Johannes gehäuft, er hat auch öfters etwas «vergessen», um nochmals hinfahren zu können. Unterdessen hat sich Myriam bestens in das Winzerbusiness eingelebt und ist auch auf geschäftlichem Gebiet ein wichtiger Teil des Betriebs geworden. Deswegen ist es nur richtig, dass die Namen der beiden gleichberechtigt auf dem Etikett stehen.

www.lampert.ch