Text: Siméon Calame I Foto: Julie de Tribolet

Wow! Wer das Carnotzet von Jean-Daniel Porta in Villette betritt, dem wird vor der überwältigenden Aussicht auf den Genfersee und die sonnigen Rebenterrassen des Lavaux schier schwindlig. «Wir leben in einer aussergewöhnlich schönen Landschaft. Und wir müssen alles daran setzen, dass unsere Weine diese Schönheit widerspiegeln», sagt der Winzer. Seine Weine haben dieses Ziel erreicht, etwa der Chasselas La Vaudaire 2019, der in der Selektion der Waadtländer Weine 2020 siegte und auf der Plattform MeinApero in Zürich empfohlen wird. «Eine schöne Anerkennung und auch eine Möglichkeit, neue Kunden in der Deutschschweiz zu gewinnen», freut sich Porta, der vor 27 Jahren das Weingut seiner Familie übernommen hat. Schon der Grossvater führte einen Bauernhof mit Reben oberhalb von Villette, sein Vater Daniel setzte dann überwiegend auf den Rebbau und füllte bereits die eigenen Flaschen ab. 

 

Frischer Wind. Nach dem Vater kam Sohn Jean-Daniel: Er schuf sich nach und nach einen eigenen Namen als Winzer und verbreiterte die Palette rund um die allgegenwärtige Königin Chasselas. Er will «präzisere, edlere und begehrtere Weine machen», wie er sagt. Mit seiner Frau Corinne markiert er den Namen Porta auf der önotouristischen Karte der Waadtländer Weine, nicht zuletzt auch dank ihres Carnotzet mit Panoramasicht. Das Ehepaar legte sich auch einen neuen Auftritt zu. «Heute zeigen wir auf unseren Flaschen, auf welcher Parzelle der Inhalt gewachsen ist», erklärt Jean-Daniel Porta, «Das war anfänglich etwas schwierig für unsere Kunden, aber ist inzwischen ein grosser Erfolg!»

 

Begehrter Plant Robert. Die Weine von Jean-Daniel Porta sind alle sortenrein. Speziell begeistert ist er von der alten, lokalen Rebsorte Plant Robert, für deren Erhalt er sich, zusammen mit einigen anderen Winzern, extrem einsetzt. «Ich liebe seine Würzigkeit und die wilden Aromen. Es ist ein spannender und kräftiger Wein, der ideal zu einem Wildgericht passt», erklärt er. Vor kurzem hat er sein Weingut etwas vergrössert und einige Reben im Dézaley dazugekauft. Die ersten Trauben konnten dort in diesem Jahr geerntet werden. «Die Zukunft ist im Prinzip gesichert», freut er sich mit Blick auf einen seiner Söhne, den 20-jährigen Clément, der gegenwärtig in Changins in Ausbildung ist. 

 

Das liegt im Keller: Weiss: Chasselas Le Daley, Chasselas Les Echelettes, Chasselas La Vaudaire, Pinot gris, Marsanne, Faveur du Temps (Süsswein). Rot: Pinot noir Le Portaroux, Pinot noir Le Portaroux fût de chêne, Plant Robert, Merlot. Rosé: Oeil-de-Perdrix. Schaumwein: Merci Bacchus.

 

Coup de Coeur: Der Chasselas «Les Echelettes».

 

Das passt zusammen: Risotto mit Knoblauch und Crevetten, dazu ein etwas älterer Marsanne: «Ein kräftiger Wein mit einer Waldboden-Note. Super!»

 

Drei GaultMillau-Chefs mit Weinen von Jean-Daniel Porta: Denis Martin im Restaurant Denis Martin in Vevey (17 Punkte), Denis Velen im Guillaume Tell in Aran-Villette (15 Punkte) und Philippe Delessert in der Auberge de la Gare in Grandvaux (13 Punkte).