Interview: Knut Schwander

Wieso geht man für einen Weinwettbewerb ins tschechische Brno, wenn wir doch ähnliche Veranstaltungen in der Schweiz haben, etwa den Grand Prix du Vin Suisse?

Ganz einfach: Der Schweizer Wein muss sich auch auf der Weltkarte des Weins zeigen. Um sich auf den Export zu fixieren ist die Schweizer Weinproduktion zu klein, wir bleiben ein Nischenmarkt. Aber es ist wichtig, sich einen internationalen Bekanntheitsgrad zu erarbeiten und die Schweizer Terroirs und Rebsorten bekannt zu machen. Petite Arvine, Gamay, Pinot noir, Chasselas, Cornalin – sie alle können sich dort als Schweizer Marke profilieren. Diesen Auftritt bieten einzig internationale Wettbewerbe, beispielsweise die «Mondial de Bruxelles», die in Belgien lanciert wurde und jetzt jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet.

 

Was bringt ein solch internationaler Concours dem Schweizer Wein?

Die Mondial de Bruxelles vereinigt jedes Jahr zwischen 250 und 350 Degustatoren aus 46 Ländern. Käufer, Händler, Journalisten und Influencer reisen an. Diese Plattform will Swiss Wine Promotion nutzen; eine einzigartige Möglichkeit, Schweizer Wein zu degustieren, für ihn zu werben und das internationale Netzwerk zu pflegen.

 

Letztes Jahr fand die Mondial de Bruxelles in der Schweiz statt. Was hat der Event in Aigle konkret gebracht?

Ein Medienecho im Gegenwert von zwei Millionen Franken beispielsweise. Von 9500 Degustationsweinen kamen 600 aus der Schweiz, damit platzierte sich unser Land an der fünften Stelle der Wettbewerbsweine. Auch dieses Jahr in Brno waren 300 Schweizer Weine vertreten, mit grossem Erfolg.

 

Was ist Ihre Wettbewerbs-Strategie?

Schweizer Weine sind auf den wichtigsten internationalen Wettbewerben nur selten präsent. Das ist schade. Ich ermuntere die Schweizer Winzer, vermehrt mitzumachen. Für die drei grossen Wettbewerbe «Mondial de Bruxelles», «Decanter» in London und «Sélections mondiales des Vins de Canada» übernimmt Swiss Wine die Logistik- und Transportkosten.

 

www.swisswine.ch

 

>> Das sind die 76 Medaillengewinner von Brno:  www.concoursmondial.com