Text: Knut Schwander Fotos: Régis Colombo

Die Holzfässer von «Petit Versailles». Die Reben der Brüder Dubois ziehen sich zwischen Cully und dem markanten Turm von Marsens über eine der schönsten Gegenden der Welt: dem Lavaux. Die Trauben reifen hier im Licht der sprichwörtlichen drei Sonnen - jener vom Himmel, ihres Widerscheins vom See sowie der in den Trockensteinmauern gespeicherten Wärme. Seit drei Generationen keltert die Familie Dubois daraus wunderbare Weine. Vor allem Chasselas - aber nicht irgendwelche. In den riesigen Holzfässern im Weingut namens Petit Versailles in Cully reifen Crus, welche regelmässig mit höchsten Noten prämiert werden, sei es in der Schweiz oder im Ausland. Die Familie Dubois gehört denn auch zu den Gründern der Vereinigung Baronnie du Dézaley, welche nur die besten Crus vaudois aufnimmt.

 

Vom Genfersee bis China und Japan. Am Anfang dieser Erfolgsgeschichte stand der Grossvater der heutigen Besitzer Frédéric und Grégoire Dubois (grosses Bild oben v.l.). Er kaufte eine kleine Parzelle in den Weinbergen beim Turm von Marsens. Dazu kamen nach und nach weitere Rebflächen, so dass die Brüder Dubois heute eine ansehnliche Menge eigener Trauben keltern können, aber auch die Ernte einiger Nachbarn wie jene des bekannten Château Glérolles verarbeiten. Ihre Weine verkörpern jenen Geist und jene Eleganz, die dem Lavaux als Weltkulturerbe der Unesco eigen ist und die Weinfreunde in der ganzen Welt träumen lässt. So auch in Shanghai und in Tokyo, wohin die Dubois ihre Weine seit einiger Zeit exportieren.

 

Behutsam in die Zukunft. Die Brüder Dubois pflegen die Traditionen ihrer Region, ohne jedoch die Zukunft aus den Augen zu verlieren. Schritt für Schritt nähern sie sich den biologischen Prinzipien  an, wollen aber der Rebe und dem Wein damit Zeit lassen. In diesem für das Waadtland typischen Respekt vor dem Hergebrachten kreierten die Dubois ihren Wein Vase No. 4. «Angefangen damit haben wir im Jahr 2000», erklärt Grégoire Dubois, «wir wollten beweisen, zu was ein Chasselas aus dem Dézaley fähig ist». Die Trauben stammen von 20- bis 40-jährigen Stöcken, er reift länger und wird auch erst eineinhalb Jahre nach den anderen Chasselas verkauft. Das Ergebnis: Ein ausgefeilter Cru, ein Spitzenwein, eine Perle des Lavaux.      

 

Was liegt im Keller? Süffige Weine aus den Rebsorten Chasselas, Pinot gris, Pinot noir, Merlot und Humagne rouge, die zu den Besten des Lavaux zählen.

 

Coup de Coeur: Dézaley-Marsens Grand Cru Vase n°4

 

Dubois-Weine bei den GaultMillau-Chefs: Drei Weine bei Franck Giovannini im Hôtel de Ville in Crissier, sechs bei Patrick Sutter im Hôtel de la Gare in Lucens, sechs bei Christophe Rod in der Auberge de Lavaux in La Conversion. Und natürlich gibt es Dubois-Weine auch «zu Hause» in Cully im «La Gare» und im «Raisin».

 

Das passt zusammen: Die grossen Weine des Dézaley-Marsens begleiten besonders gut einen Käse wie den Gruyère «caramel» von Jacques Duttweiler oder einen Vacherin Mont d’Or. Die Vase No 4 ist hervorragend für einen festlichen Apéro oder ein Fischgericht. Die Réserve Blanche passt zu Eglifilets und die Roten Lune Noire und Réserve Noire ergänzen gegrilltes oder geschmortes Fleisch. 

 

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