Text: Knut Schwander

Liebe auf dem Dorf-Ball. Stéphanie und Franck Giovannini sind seit 27 Jahren ein Paar. Gefunkt hat es auf einem Jugendball im kleinen Dorf Chavornay-Chêne VD. Stéphanie war damals 16, Franck sechs Jahre älter. Die beiden führen gemeinsam das berühmteste Restaurant der Schweiz: «Hôtel de Ville» in Crissier. Franck ist Tag und Nacht im Haus (und schläft nach harten Tagen schon mal dort), Stéphanie ist seit fünf Jahren zu 50 Prozent dabei. Der sympathische Meisterkoch (19 Punkte, drei Sterne): «Es ist wichtig, dass ein Restaurant eine Chefin hat. Mir ist es wichtig, mit Stéphanie eine Partnerin an meiner Seite zu haben, mit der ich Sorgen und Pläne teilen kann.» Stéphanie: «Ich arbeite von Dienstag bis Freitag mittags im Restaurant. Mindestens einmal im Tag sehen wir uns: Punkt 11 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen.» Die Giovanninis haben zwei Kinder: Matt (21) und Emma (19).

Franck Giovannini, Restaurant L Hôtel de Ville, Crissier, VD

Ein Gang der Spitzenklasse von Franck Giovannini: Waadtländer Rind mit Sauce Barigoule.

Restaurant de l'Hôtel de Ville de Crissier, VD, Weinkeller

Elegant eingerichtet: Im Weinkeller sind 60 Prozent Schweizer Weine!

Franck Giovannini, Restaurant L Hôtel de Ville, Crissier, VD

Genialer «Rouget de roche» mit Oliven, konfierte Auberginen und Senfkörner.

Valentinstag: Natürlich ausverkauft. Giovanninis «Hôtel de Ville» ist immer gut gebucht, auch für den Valentinstag gibt es längst keinen Tisch mehr. Wer es auf die Reservationsliste geschafft hat, kann sich freuen: «Menu romantique, préparé pour célébrer cet événement magique.»: Pastetchen mit Jakobsmuscheln. Foie gras. Tempura mit Austern aus Cancale. Waadtländer Lauch mit schwarzem Trüffel aus Périgord. Fricassée vom blauen Bretagne-Hummer. Rindsfilet. Tolle Desserts und Friandises. 410 CHF pro Person.

4-Händer mit Andreas Caminada und Franck Giovannini 2022

Das wohl berühmteste Restaurant der Schweiz: Restaurant de l’Hôtel de Ville (19 Punkte) in Crissier VD.

Haben sie mal frei, geht’s schief. Der Valentinstag ist für die Giovanninis Arbeitstag, einer der anstrengendsten im Jahr. Sie teilen dieses «Schicksal» mit allen Gastronomen, die am 14. Februar ihre eigenen Ansprüche zurückstellen und alles tun, um ihren verliebten Gästen einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Nur einmal war’s ganz anders: Der 14. Februar 2023 fiel in die Betriebsferien. Franck Giovannini stand auf die Ski, stürzte um neun Uhr morgens und landete im Spital. Die folgenden Wochen arbeitete er mit Schmerzen und mit dem Arm in der Schlinge.

 

www.restaurantcrissier.com

 

Fotos: Julie de Tribolet, Pierre-Michel Delessert, Thomas Buchwalder, HO