Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Marcus Gyger, HO
Die Tomaten-Reise. Mirto Marchesi kulinarisches Temperament fasziniert. Jahr für Jahr gewinnt er an Intensität und Subtilität. Seine Kreation zum Thema «Tomaten von Saillon» («Voyage autour des tomates de Saillon») war begeisternd, die geeiste Suppe aus mehreren Tomatensorten wuchtig und nuanciert; kleines, in Apfelessig mariniertes Gemüse steigerte noch den Genuss.
Krebse aus dem Genfersee. Für ein Geschmacksfestival sorgte die Bisque mit Krebsen aus dem Léman – die Aromen stützten sich gegenseitig, ohne ihre Identität zu verlieren. Meisterlich! So ist jeder Gang ein Kunstwerk, bei dem der Chef klassische Elemente extrahiert und kondensiert, ohne dabei das Produkt aus den Augen zu verlieren. Das bewies auch das Wild an fruchtiger Heidelbeer-Wacholder-Reduktion. Nicht ganz das gleich hohe Niveau erreichten die Desserts. Die Kombination von Litschis, Himbeeren und Rose war zwar eine gute Idee, aber die Elemente dieses Patchworks konkurrenzierten mit ihrer Süsse.
Crus im Glas. Die Weinkarte führt ein herrliches Angebot von Crus im Glas, am besten überlässt man es dem Sommelier, die zu den Gerichten passenden Weine auszuwählen. Geärgert haben wir uns übrigens auch. Bei der Reservation wurden unsere Anrufe auf eine unfreundliche Handy-Combox umgeleitet und die erste Reservation ging komplett unter – das passt nicht zu einem Fünfsterne-Haus.
>> Chalet d'Adrien
17 Punkte
La Table d'Adrien
Chemin des Creux
1936 Verbier
www.chalet-adrien.com