Text: Kathia Baltisberger

«Jetzt kann ich es endlich sagen.» Sebastian Rösch wirkt gelassen. Erleichtert. Endlich weiss er, wie die Zukunft für ihn aussehen wird. «Ich übernehme den Lindenhofkeller in Zürich», erzählt er. Ende 2021 schloss das «Mesa», wo Rösch auf 17-Punkte-Niveau gekocht hat. Er war «Aufsteiger des Jahres 2021», begeisterte die Gäste mit seinen bayrisch inspirierten Kreationen. In den vergangenen Monaten hatte er viel Zeit für Frau und Kind, kochte an Pop-ups und bei Freunden. «Ständig kommen alte Stammgäste zu mir und fragen, wie es weitergeht. Jetzt kann ich es endlich sagen.»

ABGEGOLTEN Aussenansicht Sommer Lindenhofkeller Zuerich Zürich, 6.7.2017 © Ellin Anderegg

Der «Lindenhofkeller» ist ein Zürcher Traditionslokal zwischen Lindenhof und Rennweg.

Kachelofen & Terrasse. Rösch hat ein Zürcher Traditionslokal ins Auge gefasst: den «Lindenhofkeller». Das Restaurant liegt in einer kleinen Seitengasse, die zum schönen Lindenhof führt. Besitzer der Liegenschaft ist eine Freimaurerloge. Das Haus wurde in den letzten zwei Jahren umfassend saniert. Ein alter, denkmalgeschützter Kachelofen befindet sich im Lokal auf zwei Ebenen, im Innenhof befindet sich eine zauberhafte kleine Terrasse. «Ich rechne damit, dass wir im Januar 2023 eröffnen können», sagt Rösch. Mit «wir» meint Rösch sich und Partner Mirko Stierli, der Sohn des früheren FC-Luzern-Präsidenten Walter Stierli. Stierli besitzt bereits in Luzern und Zürich ein «Chez Thomas».

Haxe vom Molkeschwein mit Dörrbirne und Kartoffelpüree - Sebastian Rösch verwendet Schweizer Fleisch für seine Gerichte Aktuell: Molkesäulihaxen. - Restaurant Mesa, Zürich - 13.11.2020 - Coypright Olivia Pulver, Zürich - 13.11.2020 - Coypright Olivia Pulver Mesa, Sebastian Rösch, Zürich, Schweizer Fleisch © Olivia Pulver

Gibts wohl auch in Zukunft: Schweinshaxe von Sebastian Rösch.

Chice Wirtshaus-Küche. Durch den Umbau kann Sebastian Rösch das Restaurant und das Konzept gestalten, wie er mag. «Das wird eine sehr persönliche Sache», sagt er. Geplant ist ein Überraschungsmenü sowie ein À-la-carte-Angebot. Und der Bayer möchte seine Herkunft noch mehr zelebrieren als im «Mesa». «Wenn man Köche fragt, was sie am liebsten essen, dann sagen sie meistens etwas ganz Einfaches.» In diese Richtung soll es auch im «Lindenhofkeller» gehen. «Es wird nicht ganz so rustikal wie in einem Wirtshaus, die Gerichte kommen schon etwas raffinierter daher. Aber voll auf den Geschmack konzentriert und mit Seele.» Rösch-Fans dürfen also mit Sicherheit auf seine Haxen hoffen. Preislich soll es etwas moderater sein. «Ich möchte, dass man auch zwei oder drei Mal im Monat bei mir essen kommt.» Wer nicht bis im neuen Jahr warten kann, der hat noch zweimal die Gelegenheit Rösch zu erleben. Am 7. und 22. Oktober kocht Sebastian Rösch im «Chez Thomas» am Hardplatz in Zürich.